Pegida-Chef bezeichnete Flüchtlinge als „Viehzeug“ und „Dreckspack“

Laut Freie Presse vom 21.01.2015 hetzte Pegida-Chef Lutz Bachmann in einer geschlossenen Facebookgruppe im September 2014, wenige Wochen vor der Pegida-Gründung, gegen Flüchtlinge und bezeichnete sie als „Viehzeug“ und „Dreckspack“.

Als die „Freie Presse“ ihn mit den Aussagen konfrontierte, lehnte er jede Stellungnahme ab und die Zeilen wurden zeitgleich aus Facebook gelöscht.

Nachdem die Medien über Bachmanns ausländerfeindlicher Facebook-Einträge berichtet hatten, gab er gestern in Dresden seinen Rücktritt von allen seinen Vorstandsämtern des islam- und asylkritischen Pegida-Vereins bekannt. In einer Pressemitteilung „entschuldigte er sich bei den Bürgern, die sich angegriffen fühlen.“

Wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt nun die Staatsanwaltschaft in Dresden gegen Bachmann.

Im Zusammenhang mit Bachmanns Bezeichnung Flüchtlinge seinen „Viehzeug“ sei es erlaubt die Frage zu stellen:
Warum bedienen sich Menschen gerne des tierlichen Vergleichs, wenn sie meinen mit der tierlichen Bezeichnung positive oder negative Eigenschaften von Menschen besonders hervorheben zu müssen? Nicht nur, dass Bachmann Flüchtlinge zutiefst beleidigt, gedemütigt und herabgewürdigt hat, sondern es wird schnell klar, welchen niedrigen Stellenwert auch Tiere dabei haben. Die Soziologin Birgit Mütherich bringt das Phänomen im Sprachgebraucht auf den Punkt: Menschen werden, um sie „abzuwerten“, als Ratten oder Ungeziefer etikettiert…

Theodor W. Adorno – neben Max Horkheimer sicher der bekannteste Vertreter der Kritischen Theorie der „Frankfurter Schule“ – hat dieses Phänomen bereits im Hinblick auf gruppenbezogenen Menschenhass beschrieben. Adorno behauptete, die „stets wieder begegnende Aussage, Wilde, Schwarze, Japaner glichen Tieren, etwa Affen“, enthalte „bereits den Schlüssel zum Pogrom.“ Dies ist als Warnung um erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber dem Zeitgeschehen zu verstehen. Sprache schafft Wirklichkeit, mehr als dass sie sie abbildet. Also hören wir aufmerksam zu und schauen wir aufmerksam hin, und wo es uns notwendig erscheint, als unsere Pflicht, erheben wir unsere Stimme, für die, die oftmals nicht sprechen können.

Und hier im Fall Bachmann werden Menschen als „Viehzeug“ tituliert, um sie „abzuwerten“… und wie immer werden dabei auch Tiere verunglimpft, die absolut schuldlos menschlichen Abgründen ausgesetzt sind.