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16. Oktober Welternährungstag / Welthungertag

Gesetzgeber und jeder Einzelne muss seinen Beitrag leisten, um das Gesicht der Welt zu ändern…

Jedes Jahr am 16. Oktober findet der Welternährungstag / Welthungertag statt. Dieser Tag soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit knapp eine Milliarde Menschen an Hunger leiden.

Die Welthungerhilfe geht davon aus, dass täglich etwa 25 000 bis 30 000 Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben. Pro Jahr verhungern 9,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren; das sind mehr als 25 000 Kinder pro Tag. Ein Drittel der weltweiten Kindersterblichkeit geht auf Unterernährung von Mutter und Kind zurück.

Die Ursachen von Hunger sind sehr vielschichtig. Die seit Jahren ansteigenden Nahrungsmittelpreise treffen vor allem Menschen der ärmsten Bevölkerungsschichten, die den Großteil ihres Einkommens für ihre Ernährung ausgeben. Eine durchschnittlich deutsche Familie benötigt dafür hingegen nur zehn Prozent ihres Einkommens.

Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen, bewaffnete Konflikte, Armut und Bildungsmangel, Verschuldung, Korruption und hohe Militärausgaben in den Entwicklungsländern sind weitere Ursachen, die die Hungerkrise verschärfen. Der fortschreitende Klimawandel und die steigende Nachfrage nach Agrotreibstoffen werden das Hungerproblem noch vergrößern.

Dass die unersättliche und verschwenderische Lebensweise in den Industrieländern den Hunger in der Welt zusätzlich anheizt, wird von den politisch Verantwortlichen gerne verschwiegen. Frei nach dem Motto: „Brot für die Welt, Torte für mich!“

„Würden sich alle Menschen vegetarisch ernähren, könnte die Erde 12 Milliarden Menschen ernähren. Würden alle Menschen nach US-Art mit hohem Fleischkonsum leben, könnte die Erde nach UN-Schätzungen nur 2,7 Milliarden Menschen versorgen“, so Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.

In den aufstrebenden Schwellenländern wie China und Indien wächst die Fleischnachfrage rasant. Dies wird zusätzliche Probleme schaffen. Schon jetzt stehen die „Nutztiere“ in den wohlhabenden Ländern in Konkurrenz zu den Menschen in den armen Ländern bei der Verteilung der zur Verfügung stehenden pflanzlichen Nahrungsmittel. Laut einer UN-Studie beträgt die weltweite Getreideernte ca. 1,57 Milliarden Tonnen jährlich. Aber mehr als die Hälfte des Getreides und über 90 Prozent der Sojaernte werden in der Tiermast eingesetzt – und dies bei knapp einer Milliarde hungernder Menschen.

Was viele Verbraucher nicht wissen: Laut Greenpeace treiben Aquakulturen die Überfischung der Meere weiter voran. Viele der Zuchtfische sind Raubfische und auf ihrem Speiseplan steht Fisch – und das in größeren Mengen pro Tag. Für ein Kilo gezüchteten Lachs müssen bis zu fünf Kilo wild gefangener Fisch gefüttert werden. Bei der Thunfischzucht sind sogar 20 Kilo Futter pro Kilo Thunfisch nötig.

Zu allem Übel werden auch noch wertvolle Lebensmittel im großen Stil weggeworfen. Wie eine Studie der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ergeben hat, landen in den reichen Industrieländern mehr als 220 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. In Deutschland werden schätzungsweise bis zu 25 Prozent der gesamten Lebensmittelproduktion entsorgt und in den USA sollen es sogar 50 Prozent sein.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz wendet sich zum Welternährungstag / Welthungertag an jeden Einzelnen und bittet darum, Nächstenliebe für die Weltgemeinschaft über den eigenen Tellerrand hinaus zu praktizieren. Das setzt natürlich die Fähigkeit und den Willen voraus, die eigene Lebensweise auf den Prüfstand zu stellen. Werden Sie Teil einer vegetarisch/vegan lebenden Gemeinschaft und stellen Sie sich den Problemen der heutigen Zeit, um das Wohl von Mensch, Umwelt und Tier ganzheitlich zu fördern.

Wir fordern einerseits die Agrarindustrie auf, die Bestandsdichte von „Nutztieren“ in der Intensivmast rigoros zu reduzieren und andererseits den Gesetzgeber, die staatlichen Fördermittel für die Produktion von tierlichen Produkten zu streichen!

Um der Verschwendung von Lebensmitteln gegenzusteuern, fordern wir einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln. Eine Überproduktion, die auf Gewinnmaximierung und Profitgier seitens der Industrie ausgerichtet ist, muss strikt vermieden werden! Außerdem muss das Haltbarkeitsdatum auf den Produkten entsprechend ihrer tatsächlichen Genießbarkeit verlängert werden!

Jeder Einzelne kann durch sein Verhalten mithelfen, dass diese Welt ein wenig besser und gerechter wird…