2018: Hitze und Trockenheit in Deutschland

Bisher war 2018 das vierttrockenste Jahr und mit großem Abstand das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Der Zeitraum April bis Oktober 2018 war sogar der trockenste seit Beginn der Messungen.

In ganz Deutschland wurden dieses Jahr neue Rekorde für die Anzahl der Sommer- bzw. Hitzetage festgestellt, welche die bisherigen Rekorde teilweise deutlich übertrafen.

Auswirkungen auf die Tierwelt

In vielen Gewässern des Landes sind 2018 aufgrund von Sauerstoffmangel unzählige Fische gestorben. Die Anzahl an Insekten war 2018 erschreckend gering. Folglich ging auch die Zahl der Vögel zurück. Stattdessen wurden 2018 jedoch zwei krankheitsübertragende tropische Zecken-Arten erstmalig auch in Deutschland entdeckt.

Auswirkungen auf die Wälder

Schätzungsweise 85 % der in Deutschland neu angepflanzten Jungbäume sind 2018 vertrocknet. Besonders dramatisch ist auch, dass in diesem Jahr unsere heimischen Wälder das Treibhausgas CO2 im Schnitt nicht der Luft entzogen, sondern zusätzlich CO2 an diese abgegeben haben. Bei der Dürre 2003 war dieser Effekt schon einmal festgestellt worden. (Aufgrund des fehlenden Lichts setzen Pflanzen in der Nacht CO2 frei. Das ist aber normalerweise viel weniger als sie tagsüber mittels Fotosynthese aufnehmen. Wassermangel stört diesen Prozess jedoch.) „Im Dürrejahr 2003 hat das Ökosystem so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt wie es sonst in vier Jahren speichert,“ sagt Dr. Andreas Marx, Leiter des Klimabüros am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig.

Im gesamten Bundesgebiet kam es zudem zu Wald- und Wiesenbränden, was logischerweise unzählige Tiere das Leben gekostet hat. Bei Meppen in Niedersachsen standen dieses Jahr sogar mehrere Quadratkilometer Moor in Flammen.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die Landwirtschaft hatte 2018 Verluste in Milliardenhöhe zu beklagen, die Forstwirtschaft sogar in Höhe von rund 5,4 Milliarden Euro. Um nicht zusätzlich warmes Kühlwasser in die ohnehin bereits überhitzten Flüssen zu leiten mussten einige Kraftwerke ihre Leistung drosseln. Logischerweise war aufgrund geringer Flusspegelstände auch die Schifffahrt betroffen. (Die Spree führte übrigens teilweise so wenig Wasser, dass das Wasser rückwärts floss.) Daher mussten einige Unternehmen zeitweise ihre Produktion drosseln und viele Tankstellen stundenweise ihr Angebot einschränken sowie ihre Preise erhöhen.

Fazit und Ausblick

All dies lässt uns jedoch nur erahnen, wie knapp Wasser in anderen Regionen der Welt bereits heute ist und wie sich die Wasserknappheit in den kommenden Jahrzehnten weiter verschärfen könnte, wenn wir nicht endlich drastische Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen und den weiteren Anstieg von Treibhausgasemissionen schnellstens stoppen und umkehren.