27. März: Welttag für das Ende der Fischerei

Fischerei bedeutet nicht nur, dass man ein kleines Stück Filet auf seinem Teller serviert bekommt, verschiedene Sorten Fisch im Supermarkt kaufen oder frischen Fisch an der Theke bestellen kann. Die weltweite Fischerei hat mittlerweile ein unglaublich großes Ausmaß an katastrophalen ökologischen Folgen. Um bis zu 80% sind die Fischbestände weltweit gesunken. Regionen wie der Nordatlantik und das Mittelmeer sind quasi bereits leergefischt.

Nicht nur, dass den Meerestieren wie Vögeln, Walen, Robben, Haien und vielen anderen die Nahrungsgrundlage seit vielen Jahrzehnten genommen wird. Durch die ausbeuterische, in vielen Fällen auch illegale Fischerei, kommt es demnächst zu einem Zusammenbruch ganzer ökologischer Systeme in den Meeren. Zu wenig Fisch bedeutet zu wenig Nahrung für viele im Meer und an den Küsten lebende Tiere. Finden sie nicht mehr genug Nahrung, leiden sie Hunger, und durch diese Schwächung sinken die Populationen der Tierarten in bestimmten Gebieten.
Dazu kommt die zerstörerische Wucht, mit der die marine Welt durch die überdimensional großen Fischernetze zerstört wird. Schleppnetze zerstören mittlerweile Flora und Fauna in undenkbaren Tiefen der Meere, weil die Gegend Richtung Wasseroberfläche schon zu leer gefischt ist. Dies wiederum hat zur Folge, dass das im Meeresboden gebundene CO2 durch die Grundschleppnetze freigesetzt wird, mehr als die Luftfahrt freisetzt, nämlich 1,5 Gigatonnen jährlich! Doppelt so viel CO2 wie Deutschland im Jahr 2020 produzierte. Wale sind eine große Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel. Gibt es nicht genug Nahrung für Wale, gibt es nach und nach immer weniger von unseren Klimahelfern aus dem Wasser.
Haie zählen zu den Fischen. Die Nachfrage nach Haifischflossen für Haifischflossensuppe in Asien ist riesig, somit werden Millionen von Haien jährlich getötet, allein wegen ihrer Flossen. (https://www.stop-finning-eu.org/de/) Der Rote Thunfisch ist bereits vom Aussterben bedroht. Und die Liste wächst stetig. Die Fischerei hat weitere, folgenschwere Nebeneffekte: Den Beifang und Geisternetze. Millionen Tonnen Jungfische und tausende andere Meerestiere landen als Beifang in den riesigen Netzen und sterben qualvoll, in dem sie ersticken, Fische wie auch andere kleine Meerestiere und auch Meeressäuger. Viele werden qualvoll zerquetscht. Nachdem die Netze eingeholt wurden, landen die toten Tiere einfach wieder im Meer. Verloren gegangene oder ins Wasser achtlos geworfene Netze schweben in den Ozeanen und Meeren. Die Meerestiere verfangen sich und sterben auch hier durch qualvolles ersticken und den Verletzungen.
Wir fordern ein Ende der ausbeuterischen Fischerei-Industrie. Dazu gehört auch die Zucht von Fischen und kleinen Meerestieren wie Muscheln in Aquakulturen, die ein erhebliches Ausmaß an gesundheitlichen Folgen auf Fische in der Zucht und auch auf die freilebenden in den Meeren hat und keine akzeptable Alternative ist. Denn hier werden die Tiere meist mit Fischmehl oder Fischöl gefüttert. Somit trägt es erheblich zur Überfischung bei.
Fisch ist rar geworden. Wir müssen unseren Egoismus beenden und endlich akzeptieren, dass wir die Meere und Ozeane in wenigen Jahren komplett leer gefischt haben werden, wenn wir nicht sofort eingreifen. Der Fisch sollte ab sofort weder als lebensnotwendige Nahrungsgrundlage noch als Luxus-Delikatesse angesehen werden. Genauso wie wir gegen Massentierhaltung an Land kämpfen, setzen wir uns für ein Ende der Massentötungen – und haltungen der Fische in den Meeren und Ozeanen ein. Auch müssen wir den Lebensraum der Ozeane, Meere und Küsten unter Schutz stellen. Ohne Kompromisse. Ozeane haben ca. 30% des menschengemachten CO2 in den letzten 50 Jahren gebunden. Der WWF rät, Fisch nicht täglich zu verzehren und beim Einkaufen zudem auf entsprechende Bio- und Umweltsiegel (MSC, ASC, Naturland oder Bioland) zu achten. Doch eine hundertprozentige Garantie für Nachhaltigkeit gibt es nicht. Beifang gibt es immer! Die einzig richtige Lösung ist, gar keinen Fisch mehr zu essen.
„Wenn der Ozean stirbt, sterben auch wir.“ (Paul Watson, Sea Shepherd)