29.7.: Erdüberlastungstag 2019

Würden alle Menschen leben wie die Deutschen, wären drei Erden notwendig. Der Unterschied von einem Kind zu einem Erwachsenen ist das Bewußtsein, daß nicht alles endlich ist, sondern es seine Grenzen hat. – Natürliche Ressourcen sind endlich. Das wird uns mittlerweile klar. Dennoch leben wir als wenn es sie ewig gäbe. Sie neigen sich dem Ende und wir kommen dem Zeitpunkt immer näher.

Der Erdüberlastungstag ist ein globaler Durchschnittswert – von Land zu Land gibt es beim Ressourcenverbrauch gewaltige Unterschiede. Die Umweltschutzorganisation WWF erklärte, im Emirat Katar sei der Überlastungstag bereits nach 42 Tagen erreicht, in Indonesien dagegen erst nach 342 Tagen. Würden alle Menschen leben wie die Deutschen, wären drei Erden notwendig.

Nach neuen Berechnungen der Denkfabrik Global Footprint Network fällt der Erdüberlastungstag 2019 wie auch schon 2018 auf den 29. Juli. Das sind drei Tage vor 2017 und sieben Tage vor 2016.

Rein rechnerisch beanspruche die Weltbevölkerung derzeit also die Ressourcen von 1,75 Erden. Vor 20 Jahren lag der Tag, ab dem die Menschen aus ökologischer Sicht über ihre Verhältnisse leben, nach neuen Berechnungen noch im September.

In die Berechnungen fließen zum Beispiel der Verbrauch von Holz, Ackerland und Fischgründen ein, außerdem der CO2-Ausstoß und der Flächenverbrauch – nicht aber endliche Ressourcen wie Erdöl. In Deutschland schlägt vor allem der hohe CO2-Ausstoß zu Buche, etwa durch Verkehr und Kohlekraftwerke.

Mehrere Umweltschutzorganisationen forderten, das Paradigma des Wirtschaftswachstums hinter sich zu lassen und mehr für den Umweltschutz zu tun.

Jeder Einzelne kann berechnen, wo sein persönlicher „Erdüberlastungstag“ liegt: Wer unter www.footprintcalculator.org 13 Fragen zu seinem Ess-, Flug- und allgemeinen Konsumverhalten beantwortet, erhält am Ende das Datum, an dem er persönlich die Ressourcen, die pro Jahr pro Person zur Verfügung stehen, aufgebraucht hat.