5. Mahnwache gegen Tierversuche in der Innenstadt von Hannover

Grüße von den 5. Mahnwache in der Innenstadt von Hannover.
Wie immer, ging ein schriftlicher Gruß an unsere Landwirtschaftsministerin:

„Sehr geehrte Frau Otte-Kinast,

liebe Grüße von unserer 5. Mahnwache gegen Tiertransporte in der Innenstadt von Hannover.

Mit unserer 5. Mahnwache gegen Tiertransporte in der Innenstadt von Hannover haben wir auf die passive Haltung der verantwortlichen Politiker aller Ebenen aufmerksam gemacht, die grausame Tiertransporte seit rd. 30 Jahren dulden und ihrer Verantwortung gegenüber unseren fühlenden Mitgeschöpfen in keinster Weise gerecht werden.

In der aktuellen Dokumentation von Manfred Karremann (https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-tiertransport-grenzenlos-102.html) wurde gezeigt, welche Auswirkungen die über Jahre hinweg praktizierte, fehlgeleitete und auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Landwirtschaftspolitik hat: Der globale Handel mit der „Ware Tier“ führt zu albtraumhaften Zuständen, die sich üblicherweise im Verborgenen oder an weit entfernten Orten abspielen. Die Bilder der Tiere, die an einem Bein aus Schiffen gezogen werden, aufgehangen in einem Schlachthaus im Nahen Osten in blanker Panik um ihr Leben brüllen oder stumm versuchen, der Tötung zu entkommen um weiter für ihr Kälbchen da zu sein (welches anschließend auch getötet wird) lassen nichts mehr so sein, wie es vorher war.

Ein Verbot der rechtswidrigen, nicht kontrollierbaren Tiertransporte aus allen Ländern der Europäischen Union in Drittländer dürfte überfällig sein. Transporte in andere EU-Länder (die einen weiteren Transport ins Drittland ermöglichen) sollten durch Schaffung regionaler Vermarktungsstrukturen künftig verhindert werden. Letztlich jedoch wird das ganze Tierleid nur ein Ende finden, wenn wir aufhören, sie für unsere Zwecke zu nutzen.

Alle Menschen, die ich kenne oder auch nicht kenne und zufällig anspreche, möchten nicht, dass Tiere gequält werden. Und so ist es nun mal auf den rechtswidrigen Tiertransporten ins Drittland. Damit möglichst viele Menschen Ihnen und den verantwortlichen Politikern gegenüber reagieren können, haben wir entsprechende Postkarten vorbereitet. Meine Postkarte habe ich Ihnen ja bereits am Freitagabend persönlich überreichen können.

Freitag führten Sie aus, dass Tiere Mitgeschöpfe sind, die es verdient haben, gut behandelt zu werden. Auf meine Frage, wann Niedersachsen -den Beispielen anderer Bundesländer folgend- auch Tiertransporte in Drittländer nicht mehr abfertigt, antworteten Sie, dass die Amtsveterinäre aus Niedersachsen und Brandenburg mit der Abfertigung den Handel aufrecht erhalten und wirtschaftlichen Schaden von den Landwirten abwenden und blenden dabei die zuvor propagierte gute Behandlung unserer Mitgeschöpfe einfach aus. Sie sprachen davon, dass sich die Amtsveterinäre der übrigen Bundesländer aus der Verantwortung ziehen. Ich würde eher sagen, sie wenden geltendes Recht an.

Fakt ist, dass sorgfältig durchgeführte Plausibilitätsprüfungen für die Abfertigung in Drittländer praktisch gar nicht möglich sind, es keine nach EU-Standard zertifizierten Routen bzw. Versorgungsstationen in Drittländern gibt und die sog. Zuchttiere nicht für die Zucht, sondern die Schlachtung bestimmt sind. Ansonsten gäbe es dort schon längst genügend, den Transport ins Drittland überflüssig machende Nachzuchten.

Die Abfertigung von Tiertransporten ins Drittland erfolgt ausschließlich, um die Anforderungen von Zucht- und Bauernverbänden zu erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen
Simone Oppermann und Mitstreiter/innen“