Aktionen im Europaparlament in Strasbourg führen zum Erfolg

Europäische Tiere dürfen nicht mehr in Länder außerhalb der EU transportiert werden, wenn nicht garantiert werden kann, dass sie dort gut behandelt werden. Dafür stimmte letzte Woche eine Mehrheit des Europäischen Parlaments (EP). Des Weiteren will das EP den Transport lebender Tiere – der heute noch Tage oder Wochen dauern darf – verkürzen lassen. Das Parlament spricht dabei von einer maximalen Transportdauer von 8 Stunden. Dazu soll strenger kontrolliert werden, ob allen EU-Regeln auch nachgekommen wird. Die Vorschläge des Parlaments, die unter anderem durch Initiative der Partei für die Tiere zustande gekommen sind, haben ihren Ursprung in den ernsthaften und strukturellen Missständen bei Tiertransporten in und aus Europa.

Die Europaparlamentarierin der niederländischen Tierschutzpartei,  Anja Hazekamp, hat hart dafür gekämpft, dass Tiertransporte gestoppt werden und ist froh, dass sich das Europäische Parlament jetzt eindeutig für kürzere Tiertransporte und gegen Transporte von Tieren in weit entfernte Länder ausspricht.

Die Europa-Abgeordnete weist darauf hin, dass diese unkontrollierten Tiertransporte im Konflikt mit einer Aussage des EU-Gerichtshofs stehen. „Der Europäische Gerichtshof hat festgelegt, dass Tiere während ihrer gesamten Reise, nach Europäischem Recht, geschützt werden müssen. Das ist allerdings unmöglich zu garantieren. Ein Totalverbot von Tiertransporten in Länder außerhalb der EU ist darum von höchster Notwendigkeit.“

Das Europäische Parlament will, dass Transporteure, die den Regeln nicht nachkommen, härter und konsequenter bestraft werden, zum Beispiel mit in Beschlagnahmen von Fahrzeugen. „Das sind hoffnungsvolle Vorschläge. Jetzt ist es von größter Wichtigkeit, dass die Tiertransporte dann auch tatsächlich angepackt werden und nicht nur auf dem Papier,“ so Hazekamp.

Im Vorfeld auf die Abstimmungen über die Tiertransporte organisierte die niederländische Tierschutzpartei einige Aktionen auf dem Vorplatz des EP in Straßburg. Dabei waren Tierschutzparteien  aus zehn verschiedenen EU–Ländern anwesend. Aus Deutschland waren unser Bundesvorsitzender Robert Gabel sowie der Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Martin Buschmann, angereist.

Direkt am Tag der Abstimmung organisierte die Fraktion der GUE/NGL vor dem Europaparlament eine Aktion „STOP Animal Transport“, an der sich Redner diverser Tierschutzparteien und NGOs beteiligten. Für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) hielt Martin Buschmann eine Rede, in der er Europaparlamentarier dazu aufrief, ihre Stimme im EP dazu einzusetzen, den Tieren Leid zu ersparen.

Quelle: APF
Fotos: GUE/NGL, APF und M. Buschmann
Video: APF und Robert Gabel