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Tier des Monats: Habiba

Habiba war eine alte Kameldame. Wir fanden sie im Mai im Mittleren Osten in einem Pferch mitten unter Hunderten anderer Kamele, die zum Schlachten gehen sollten. Sie lag im Sand auf der Seite, und weil sie nicht aufstehen konnte, kam sie auch nicht an Wasser oder Futter.

Sie bestand nur noch aus Haut und Knochen. Nirgends gab es Schatten – hier nicht und in keinem der vielen anderen Pferche. Wir brachten ihr etwas zum trinken, aber sie sah so aus als hätte sie schon aufgegeben und wollte nur noch in Ruhe gelassen werden. Verzweifelt suchten wir nach einer Möglichkeit, ihr Leiden zu beenden: Völlig unmöglich in einem Land, in dem aus religiösen Gründen Tiere nur zum Verzehr getötet werden dürfen.

Kamele werden zur Fleisch’erzeugung’ gehalten, aber auch für ihre Milch, zum Züchten und für Rennen. Wenn sie zu nichts mehr nütze sind, gehen die meisten zum Schlachter. Aber Habiba war alt und krank und daher nichts mehr wert, auch nicht zum essen. Das erfuhren wir von ihrem Besitzer, den wir nach langem Suchen endlich gefunden hatten. Fünf Tage lang begleiteten wir Habiba in ihrem Elend.

Von Krankheit und Leid gezeichnet, starb Habiba schließlich, nachdem wir zum letzten Mal einige Stunden bei ihr gewesen waren.