Aus gegebenen Anlass – der zweite Entwurf für das zu ändernde rheinland-pfälzische Jagdrecht ist schlechter, als der ursprüngliche – haben wir uns am 23. August 2024 an unseren neuen Ministerpräsidenten, Herrn Alexander Schweitzer, gewandt mit der inständigen
Bitte, von seinem Weisungsrecht Gebrauch zu machen und die schlimmsten Auswüchse zu verbieten: Fuchsjagd, Baujagd, Fallenjagd …
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
wir gratulieren zu Ihrer Wahl, über die wir uns um so mehr freuen, als kurz danach in der „Rheinpfalz“ lesen zu war, daß Sie bekennender Veganer sind und, wie im SWR zu hören, dies sogar aus Gründen des Tierschutzes – auch wir sind es, natürlich!
Vor diesem Hintergrund, wenden wir uns mit einem großen Anliegen an Sie:
Bitte richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Ungeheuerlichkeiten, die das „neue“ Jagdrecht für Rheinland-Pfalz vorsieht: Die Fortführung der erwiesenerweise unnützen Jagd auf alle Prädatoren, darunter Füchse, die nur der Befriedung niedrigster Gelüste der Jäger dient. Millionen dieser wunderbaren Tiere, liebevolle Eltern, fallen ihr jedes Jahr zum Opfer!
Die Fortführung der Baujagd: Muttertiere, Eltern mit ihren Welpen durch scharfgemachte Hunde aus ihrer Wohnung treiben, totbeißen lassen, erschlagen – wie bösartig können Menschen sein – wieviel Bosheit will unser Jagdrecht, immer noch auf Nazi-Gedankengut beruhend, weiter zulassen?
Die grausame, tierquälerische Fallenjagd gehört ebenfalls immer noch dazu!
Bitte machen Sie von Ihrer Weisungsbefugnis Gebrauch:
Es ist im Sinne von Anstand, Tierschutz, Wildbiologie und Ethik absolut inakzeptabel, daß Ministerin Eder – unter dem Einfluß von Jagdverbänden und jagdaffinen Ministerialbeamten – jeden Tierschutzgedanken fahren läßt und mit dem letzten Entwurf für ein neues Jagdrecht reine CDU-Politik verfolgt. Sie mag sich damit künftigen potentiellen Koalitionspartnern andienen – in Ihrem Sinne, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, im Sinne des Tierschutzes, Millionen Tier-Opfern und von allen rheinland-pfälzischen Bürgern, denen an Tierschutz liegt in unserem Lande, ist dies nicht!
Stellen Sie sicher, daß Ihre grüne Koalitionspartnerin ein Jagdrecht entwirft, was dem Anspruch von Rheinland-Pfalz, ein tierfreundliches Land zu sein, entspricht. Jagdgesetze, die ausschließlich die Privatinteressen einer mordlustigen 0,4-prozentigen Bevölkerungsminderheit vertreten, haben in einem modernen Staat, dessen Ziel es ist, Umwelt, Natur und alles Leben darin zu schützen, nichts zu suchen. Dämmen Sie das Unrecht ein, verbieten Sie jede Jagd auf Prädatoren, insbesondere Füchse, jede tierquälerische Baujagd, jede Fallenjagd, und lassen Sie die Jagd auf essbare Arten nur mehr für zwei Monate zu, damit alle Tiere endlich, wie wir alle, wenigstens während der restlichen zehn Monate des Jahres einfach nur leben dürfen. Und zwingen Sie die gesamte Jägerschaft dazu, ihre Treffsicherheit vor einer unabhängigen Behörde, z. B. der zentral gelegenen Enkenbacher Polizeischule, regelmäßig unter Beweis zu stellen: Wer nicht besteht oder die Prüfung verweigert, hat unverzüglich Jagdschein und Waffen abzugeben!
Bitte: Es muß endlich Schluß sein mit dem unkontrollierten Morden in Wald und Feld. Sie haben dazu alle Möglichkeiten, Sie haben das ethische Rüstzeug. Sie können wegweisend für Deutschland sein, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, und dafür in die Geschichte eingehen.
Dank für Ihre Zeit und für Ihren Einsatz für unsere rheinland-pfälzische Tierwelt.
Im Sinne von „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“,
partei-übergreifende freundliche Grüße
vom Landesverband Rheinland-Pfalz der PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, Tierschutzpartei
Barbara Schwarz und Bernd Kriebel
Immer noch aktuell: https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/23531-rtkl-jagd-unterschaetztes-tierschutzproblem-zehntausende-rehe-verenden
https://djgt.de/2023/07/20/fuechse-verdienen-respekt-und-keine-verfolgung/