Aufforstung im Kampf gegen den Klimawandel

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist von Wald bedeckt: 114.000 km2 mit über 90 Mrd. Bäumen. Und der deutsche Wald wächst. Die Aufforstung und neue Waldflächen bringen viele Vorteile mit sich. Verringerung der Bodenerosion, Erhöhung des Grundwasserspiegels und Wiederherstellung der Biodiversität. Am bedeutendsten ist wohl heutzutage angesichts der drohenden Klimakatastrophe die Fähigkeit des Waldes, CO2 zu binden und zu speichern. Damit ist Aufforstung eines der Mittel, das im Kampf gegen den Treibhauseffekt eingesetzt werden kann. Eine Buche bindet 12,5 kg CO2 pro Jahr, eine Fichte sogar 26 kg.

Den Klimawandel nur durch das Pflanzen von Bäumen zu stoppen, wird uns allerdings nicht gelingen. Aber mehr Wald kann selbstverständlich einen wertvollen Beitrag leisten. Würde auf acht Millionen Quadratkilometern Land Aufforstung betrieben, könnte dies den globalen Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts um 0,3 Grad verringern. Dies gelingt aber nur dann, wenn gleichzeitig die rasante Abholzung des Regenwalds gestoppt wird.

Es ist China, das mit gutem Beispiel vorangeht. 2018 wurden dort 84.000 Quadratkilometer neue Wälder angepflanzt. Damit will die Regierung der Wüstenbildung entgegenwirken, die teils extreme Luftverschmutzung bekämpfen und auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch Afrika setzt auf Wiederaufforstung, um dem Klimawandel zu trotzen. Im Süden Nigers stehen heute wieder 280 Mio. Bäume, vierzig Mal mehr als noch vor 30 Jahren. Der neue Wald schützt den Boden vor Erosion, Hitze und Stürmen. Die „AFR100-Initiative“ will bis 2030 sogar eine Million Quadratkilometer Land durch Aufforstung regenerieren.

Auch die deutsche Bundesregierung sollte damit beginnen, vermehrt in Aufforstungsprojekte zu investieren. Im Inland geschieht dies bisher unter dem Dach der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) im „Förderbereich 5: Forsten“. Klimaschützer fordern von Deutschland, sich verstärkt weltweit zu engagieren und gezielt Fördergelder zur Verfügung zu stellen. Das ambitionierte Ziel lautet, zwei Millarden neue Bäume jährlich zu pflanzen.

Auf unserem Planeten ist noch Platz für 1000 Mrd. Bäume. Zahlreiche Organisationen haben sich aufs Bäumepflanzen spezialisiert, hier einige Beispiele: Edenprojects (Madagaskar / Nepal / Haiti), OroVerde e.V. (Südamerika), Plant-for-the-Planet (Entwicklungsländer) und I Plant a Tree (Deutschland). Es kostet zwischen 0,10 und 3 Euro, einen neuen Baum zu pflanzen – packen wir es an!