Australische Buschfeuer auf dem Höhepunkt

Die Zahl der Buschbrände in Australien wächst immer weiter, inzwischen werden allein in New South Wales über 100 Feuer gezählt. Die Hälfte von ihnen ist außer Kontrolle, seit Ausbruch der ersten Brände im September ist auf einer Fläche von der Größe Dänemarks Wald niedergebrannt.

Die Folgen sind katastrophal. Etwa 2500 Häuser wurden schon zerstört, tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Flammen. Viele sind vermisst, die Zahl der Toten stieg auf 18 an. Nicht gezählt werden die im Feuer umkommenden Tiere. Es wird damit gerechnet, dass tausende Koalas durch die Feuer getötet wurden und etwa 30% ihres Lebensraums nun zerstört ist. Die Rettungskräfte konnten nur eine Handvoll retten, sie werden betreut und wieder aufgepäppelt. Die Zahl der insgesamt durch die Buschfeuer getöteten Säugetiere, Vögel und Reptilien wird auf 500 Millionen geschätzt.

Die Ursache für die Mega-Buschbrände liegt in den seit Monaten extrem heißen und trockenen Bedingungen, die auf dem australischen Kontinent herrschen. Im Zuge des Klimawandels wurde es in Australien im Schnitt um ein Grad wärmer, was die Buschfeuer-Saison verlängert und die Brände zerstörerischer macht. Es zeigt sich hier deutlich, welches enorme Gefahrenpotential die durch die Erderwärmung extremer werdenden Wetterereignisse in sich bergen.

Buschfeuer sind in Australien nichts Ungewöhnliches, ein Blitzschlag kann ausreichen, das trockene Gras zu entzünden. Aber die in 2019 ausgebrochenen Brände haben ein bisher nie dagewesenes apokalyptisches Ausmaß angenommen und stürzen das Land in eine schwere Krise. Mehr als fünf Mio. Hektar Wald sind schon niedergebrannt. Die Buschfeuer im Jahr 2009 hatten Kosten von 2,75 Mrd. EUR verursacht, damals brannte eine Fläche von 240.000 Hektar. Nun zehn Jahre später stehen wir vor ungeahnten Dimensionen der Zerstörung.

Sebastian Stopper, BAK Internationale Angelegenheiten