Be an Elefriend!

Noch immer gibt es in Deutschland kein generelles Wildtierverbot in Zirkussen und noch immer scheuen sich die meisten Kommunen, Gastspielerlaubnisse von Zirkussen, die Wildtiere mitführen, auf ihren Flächen zu untersagen.

Bleibt folglich nur noch, selbst ein Elefriend zu werden und mit Gleichgesinnten auf die Qualen der Tiere in der Unterhaltungsindustrie aufmerksam zu machen. Beispielsweise fanden sich am vergangenen Mittwoch rund 30 Aktivisten zu einer friedlichen Demonstration vor Circus Krone in Hannover ein.

Obwohl Circus Krone zweimal bewiesen hat, dass er nicht in der Lage ist, die Bevölkerung vor den durch Wildtiere ausgehenden Gefahren zu schützen (Ihr erinnert Euch: in Osnabrück ist ein Elefant in die Besucherloge gefallen und in Neuwied spazierte ein Elefant durch die Stadt) wurde seitens der Stadt Hannover die Gastspielerlaubnis nicht widerrufen.

Auf Anfrage teilte das Ordnungsdezernat der Stadt Hannover mit, dass ein Widerruf der Gastspielerlaubnis für den Circus Krone unter gefahrenabwehrrechtlichen Gesichtspunkten als unverhältnismäßig betrachtet wird. Allenfalls käme eine Untersagung der Vorführung der Elefanten in der Manege in Betracht. Mit Blick auf die jüngsten Vorfälle im Circus Krone habe man den Circus kontaktiert und aufgefordert, derartigen Zwischenfällen vorzubeugen. Der Zirkus habe zugesagt, die drei Elefanten in Hannover nicht gemeinsam in der Manege auftreten zu lassen. Damit sollten Rangkämpfe in der Elefantengruppe, die zu den Zwischenfällen geführt hätten, ausgeschlossen werden.

Findiger als die Stadt Hannover sind hier Soest, Meerbusch, Arnstadt und Greven. Die ersten Städte, mit einem auf der Gefahrenabwehr basierenden Zirkus-Wildtierverbot!

Simone Oppermann