Bericht von der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2018

Die 23. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz unter dem Motto »Amandla! Awethu! Die Machtfrage stellen« am Sonnabend (13.01.) im Mercure-Hotel MOA in Berlin hatte zum ersten Mal Afrika als thematischen Schwerpunkt. Zur Tagung kamen 2.700 Besucher.

Referenten aus sieben Ländern legten dar, unter welchen Bedingungen soziale Kämpfe dort geführt werden und wie postkoloniale wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten auf dem Kontinent überwunden werden können.

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählte der Auftritt des nigerianischen Dichters, Umweltschützers und Träger des Alternativen Nobelpreises Nnimmo Bassey, der aufzeigte, warum trotz des Reichtums seines Landes an Öl- und Gasvorkommen viele Bewohner in Armut leben. Die Jagd der multinationalen Konzerne nach Profit ruiniere in Afrika Menschen und Natur. Der aus Kamerun stammende Historiker und Philosoph Achille Mbembe sprach üb er Rassismus und Gewalt als einen zusammenhängenden, dem historischen wie aktuellen Kapitalismus innewohnenden Herrschaftsmechanismus. Afrika spiele für die Zukunft des Planeten Erde eine Schlüsselrolle, erklärte Mbembe, der in Johannesburg (Südafrika) lehrt. Er prognostizierte eine »Afrika-Werdung« der Welt mit immer kleineren Wohlstandsinseln und immer größeren Elendsgebieten voller entrechteter Tagelöhner auch in den Industriestaaten.

An der Konferenz nahm auch eine Delegation aus Venezuela teil, an deren Spitze William Castillo, stellvertretender Außenminister der Bolivarischen Republik, stand. Unter Beifall der Gäste wurde eine Solidaritätserklärung mit den revolutionären Prozessen in dem südamerikanischen Land angenommen. Die Sanktionen von EU und Bundesregierung und die Medienkampagne gegen Venezuela und seine legitime Regierung werden darin kritisiert.

Als Teilnehmer der Konferenz resümiert Martin Buschmann (Leiter BAK Internationale Angelegenheiten und Stellv. Generalsekretär): „Friedenspolitik, Solidarität und internationale Freundschaft waren wieder einmal  die Grundthemen dieser Konferenz. Das sind genau die Themen, an denen ich innerhalb der Partei Mensch Umwelt Tierschutz seit langen Jahren arbeite. Leider wird auch hier das Thema Tierrechte ausgespart. Aber es gab zumindest ein Angebot von veganem Essen, was mich hier nicht verhungern ließ.“

Zudem:  „Auch die Angestellten  der Botschaft von Venezuela waren anwesend, die mich gleich erkannten.  Den Referenten und Ausstellern, mit denen ich gesprochen habe, waren überrascht, was wir für den Tierschutz erreichen wollen. Dieses wurde sehr positiv aufgenommen. Insgesamt eine progressive Veranstaltung, in der wir alle viel voneinander gelernt haben.“, so Buschmann.

Quelle:  Junge Welt & Martin Buschmann
Fotos:  Junge Welt & Martin Buschmann