Betäubungsloses Schlachten stoppen – ohne Ausnahmen!

Eid Mubarak! Das islamische Opferfest wird diese Woche begangen. Für Muslim:innen in aller Welt ein ganz besonderer Feiertag, der an die Opfergeschichte erinnert, die alle drei abrahamitischen Religionen kennen. Abraham war bereit, seinen Sohn zu opfern, musste dies jedoch nicht vollenden und opferte laut Koran aus Dankbarkeit dafür einen Widder. Im Gedenken daran werden noch heute unzählige Tiere zum Opferfest geschlachtet. Oftmals auf den Straßen oder im eigenen Haus, im Beisein der ganzen Familie, die dem Ritual beiwohnt. Leider jedoch bedeutet dies unfassbare Schmerzen für die Tiere, denn traditionell werden die Schafe und Ziegen ohne Betäubung per Halsschnitt getötet.

In Deutschland ist diese Schlachtmethode verboten. Lediglich einige Betriebe mit Sondererlaubnis dürfen so Tiere töten. Insgesamt beträgt der Anteil hierzulande 0,07 % an allen Schlachtungen. Bei den restlichen, „normalen“ Schlachtungen gibt es aber ebenfalls viele Tötungen ohne wirksame Betäubung: je nach Tierart werden zwischen 4 % und 13 % nicht ordnungsgemäß oder gar nicht betäubt, was an den industriell organisierten Abläufen oder menschlichen Fehlern liegt. Teilweise wird sogar absichtlich ohne Betäubung geschlachtet, obwohl keine Genehmigung dafür vorliegt, wie kürzlich die SOKO Tierschutz aufdecken konnte.

Wir fordern ein sofortiges Ende jeglicher betäubungsloser Schlachtung und jeglicher Akkordschlachtung. Ohne Ausnahmen. Warum? Weil in den Schlachthöfen niemals gewährleistet werden kann, dass die Tiere schmerzfrei getötet werden. Und weil die muslimische Religion auch dann ordnungsgemäß praktiziert werden kann, wenn die Tiere ausreichend betäubt werden. Dies bestätigen mehrere islamische Rechtsgelehrte. Religionsfreiheit und weniger Tierleid SIND vereinbar!
Und sogar Religionsfreiheit und konsequente Tierrechte sind vereinbar. Es gibt bereits Millionen religiöse Menschen, die zugleich Tierschützer:innen oder Tierrechtsaktivist:innen sind – vegetarisch oder vegan zu leben, verbietet nämlich keine Religion und verursacht immer mit Abstand am wenigsten Leid!

Unser Ziel ist es, dass jegliche Form von Tierleid verschwindet. Kein fühlendes Lebewesen sollte leiden müssen für ein paar Sekunden Geschmack auf der Zunge. Längerfristig fordern wir daher einen Ausstieg aus jeglichem Töten. In diesem Sinne: ein friedliches, frohes und tierleidfreies Fastenbrechen. Eid Mubarak!
#MitgefühlWählen

Noch mehr Infos: Statement zum Schächten