Black Planet Award für VW – Menschenrechtsaktivistin geehrt

Die Stiftung Ethecon hat am Sonnabend in Berlin ihre diesjährigen Positiv- und Negativpreise verliehen. Unter den ca. 150 eingeladenen Gästen war auch Martin Buschmann, unser Spitzenkandidat für die Europawahlen 2019, begleitet von seiner Assistentin Nele Sophie Wilmking.

Der »Internationale Ethecon Blue Planet Award 2018« ging an die US-amerikanische Friedens- und Menschenrechtsaktivistin Mary Ann Wright. Sie war 2003 durch ihren spektakulären Rücktritt aus der US-Armee bekannt geworden, mit dem sie gegen den Irak-Krieg protestierte. Außerdem machte sie sich einen Namen als engagierte Kritikerin der damaligen US-Regierung unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush, die sie für ihren Umgang mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt und mit Nordkorea sowie die Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York 2001 kritisierte.

Mit dem diesjährigen Negativpreis der Stiftung wurde unterdessen die Führungsebene des Volkswagen-Konzerns, namentlich Vorstandschef Herbert Diess, Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, Großaktionär Wolfgang Porsche sowie Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident Niedersachsens und damit Vertreter eines weiteren Großaktionärs, »wegen ihrer Verantwortung für zahllose Verbrechen gegen Mensch und Umwelt« bedacht. In seiner Schmährede ging Christian Russau, Journalist und Autor sowie Vorstandsmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, auf die zahlreichen Skandale des Konzerns ein, die die Preisträger als dessen Besitzer und verantwortliche Manager zu verantworten hätten. Volkswagen sei für »Tod und Gesundheitsschäden, Ruin des Klimas, kriminelle Kartelle und organisiertes Verbrechen mit Betrugssoftware in Autos« verantwortlich. Ausführlich ging der Lateinamerikaexperte Russau auch auf die Unterstützung der brasilianischen Militärdiktatur in den 1960er und 1970er Jahren ein und wies auf die Förderung des neuen faschistischen Präsidenten Brasiliens, Jair Bolsonaro, durch verschiedene Wirtschaftsunternehmen hin.

„Diese Veranstaltung war wichtig, um den Konzernen, die Umweltschäden verursachen und Menschrechte mit Füßen treten die Rote Karte zu zeigen“, resümiert Martin Buschmann. „Ebenso habe ich mich sehr gefreut, dass Ann Wright dieses Jahr den Blue Planet Award erhalten hat. Für mich ist sie ein klares Vorbild in Bezug auf Menschenrechte. Ihre Bemühungen zur Versöhnung mit der DVR Korea (Nordkorea) und den Friedensprozess in Nahost finde ich vorbildlich. Ich möchte sie unbedingt als Gastrednerin in das Europaparlament einladen, sofern ich dorthin gewählt werde.“

Quelle: Junge Welt
Fotos: Martin Buschmann & Nele Sophie Wilmking