Appell an Hannelore Kraft: Machen Sie sich für das Bleiberecht der Roma stark!

Noch heute gilt das Wort „Zigeuner“ als Schimpfwort. Zigeuner sind die, die niemals sesshaft werden, sind die, die Leute über den Tisch ziehen und betrügen, sind einfach Außenseiter unserer Gesellschaft. Diese „Tradition der Missachtung“ zieht sich über viele Jahrhunderte hinweg. Im III. Reich waren sie ebenso Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wie die Juden und wurden ebenso verfolgt, missbraucht und getötet.

Roma und Sinti sind die korrekten Bezeichnungen für diese indoarischen Völkerstämme. Gerade die Roma haben in Gesamt-Europa einen schweren Stand. Sie sind zumeist im Balkan angesiedelt und fristen dort ein trauriges Dasein. So wurde zum Beispiel in Rumänien gestattet, dass Roma-Kinder die öffentlichen Schulen besuchen, allerdings sind diese Schulen in Bezirken, zu denen ein Roma keinen Zutritt hat.

Insgesamt entstammen viele Balkanflüchtlinge dem Stamm der Roma. Bei den serbischen Flüchtlingen reden wir von einer Größenordnung von 90%. Deutlich weniger kommen aus dem Kosovo, dort sind es nur 9%. Doch unabhängig davon ist es unmenschlich, diese verzweifelten Menschen, die in ihrem Herkunftsland keine Überlebensmöglichkeit haben, schon gar nicht im bevorstehenden Winter, dort hin zurück zu schicken, wo sie herkommen.

Was Deutschland für die Juden, von denen jedes einzelne Opfer des Nationalsozialismus zu betrauern ist, getan hat, sollte für die Roma recht und billig sein. Wenn Wiedergutmachung, dann an allen, die so gelitten haben und auch jetzt noch leiden. Denn für die Roma gibt es keinen Staat, der gegründet wurde, um die überlebenden Opfer der Katastrophe des III. Reichs aufzunehmen.

Am 9. November wird eine Veranstaltung unter dem Motto „Ist die Vergangenheit je vergangen?“ in Düsseldorf stattfinden. Ein Gedenkzug wird sich um 15:00 Uhr vom Hauptbahnhof aus in Bewegung setzen und sich zum Landtag aufmachen. Als symbolischer Akt werden dort die braunen Wimpel abgelegt, mit denen Roma in der NS-Zeit gekennzeichnet wurden. Ein Akt der Trauer um die Toten, aber auch ein Akt der Befreiung von der Unterdrückung der Stigmatisierung.

Dies können wir nur unterstützen! Roma bedeutet Mensch – und wir alle sind Menschen und sollten endlich auch entsprechend handeln. Dementsprechend richtet die Partei Mensch Umwelt Tierschutz auch ein Unterstützerschreiben an die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft.