BP stoppt Ölfluss im Golf von Mexiko

Seit dem 20. April 2010 strömten nach der Explosion der „Deepwater Horizon“ täglich Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko. Am 15. Juni 2010 verkündete der Konzern BP, dass er das Bohrloch provisorisch verschlossen habe und damit ein weiteres Austreten von Rohöl gestoppt wurde. Mit der Operation „Static Kill“ (Versiegelung mit Beton) wurde das undichte Bohrloch Ende der 1. Augustwoche 2010 endgültig geschlossen. Nach Angaben der US-Behörden sind rund 780 Millionen Liter (4,9 Millionen Barrel) Rohöl bis zur Versiegelung des Bohrlochs ausgelaufen. Damit ist das Unglück der größte Ölunfall der Geschichte.

BP hatte im April zunächst versucht, den GAU kleinzureden und hinderte sogar Journalisten daran, im Katastrophengebiet zu recherchieren. Große Teile des Golfs von Mexiko waren verseucht, die Küsten von Louisiana, Mississippi, Alabama, Texas und selbst Florida bekamen die Auswirkungen der „schwarzen Pest“ zu spüren. Die Tiere, die in den artenreichen Feuchtgebieten an der Küste leben, erstickten im Öl. Eine nicht zu schätzende Anzahl von Meeresbewohner sind elendig gestorben, weil sie Teerklumpen verschluckt hatten. In den betroffenen Meeresgebieten wurden in den vergangenen Monaten immer weniger Fische gesichtet.

Nachdem eine Abdichtung aus Schlamm und Zement das Bohrloch verschlossen hatte, lösten sich die Ölteppiche auf der Meeresoberfläche rasch auf. Starke Selbstreinigungskräfte des Ozeans seien am Werk gewesen, erklären die erstaunten Experten der amerikanischen Klima- und Ozeanbehörde der ebenso erstaunten Öffentlichkeit. Die Fische und Pelikane werden nicht wieder lebendig, aber das Meer scheint sich rasch zu erholen. Die Langzeitschäden in der Tiefsee, wo sich das meiste ausgelaufene Öl wahrscheinlich noch befindet, sind selbst für Experten momentan nicht einzuschätzen. Wie es jetzt mit dem Öl in der Tiefe weitergeht, bei weniger Licht, Sauerstoff, Wärme, Bakterien, wisse man – so die Experten – noch nicht.

Aber die nächsten Tiefseebohrungen sind bereits geplant…