Brüderle-Vorfall löst Sexismus-Debatte aus

Die Debatte um Reiner Brüderle hat nicht nur die Aufmerksamkeit auf den Fraktionsvorsitzenden der FDP gelenkt, sondern auch eine Diskussion über das Thema Sexismus losgetreten. Brüderle soll die Fragen der Sternreporterin Laura Himmelreich in einem Interview mit Kommentaren wie „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen“ kommentiert haben. Ob die Anschuldigungen gegen den deutschlandweit bekannten Politiker wahr sind oder ob „der spitze Kandidat“ (so ein Stern-Titel) nur Mittel zum Zweck für eine Kampagne gegen die FDP ist, lässt sich von einem Außenstehenden nur schwer beurteilen.

Fakt ist jedoch, dass in puncto Sexismus auch in Deutschland noch viel getan werden muss. Natürlich sollten wir in dieser Debatte nicht vergessen, altbekannte Flirtsituationen von sexistischen Anmaßungen zu unterscheiden, jedoch ist die Grenze zur Unsitte noch viel zu weit gesetzt und Sexismus als Problem unterschätzt. Sobald ein „Flirt“ oder ein „gut gemeinter Altherrenwitz“ sich dahingehend entwickelt, dass der Gegenpart sich herabgewürdigt, verletzt oder diskriminiert fühlt, ist klar, dass es sich um Sexismus handelt, der nicht als Lappalie abgetan werden darf. Auch oder vielleicht gerade dann erst recht nicht, wenn es sich um einen Politiker handelt!