Bundesparteitag: Tierschutzpartei verabschiedet EU-Wahlprogramm in Vellmar und verleiht MUT-Medaille

Über 4.000 Unterstützerunterschriften wahlberechtigter Bürger waren nötig, damit die Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Tierschutzpartei – am 26. Mai 2019 bei der Europawahl antreten kann. In dieser Woche wurden die vollständigen Unterlagen beim Bundeswahlleiter eingereicht.

Die Tierschutzpartei, die bereits 2014 mit 1,2 % ein Mandat erringen und den ersten Tierrechtler ins Parlament entsenden konnte, steht somit auch in diesem Jahr erneut auf dem Wahlzettel. Am kommenden Wochenende verabschiedet die Partei auf dem Bundesparteitag in Vellmar nun ihr EU-Wahlprogramm, um anschließend mit insgesamt 12 Kandidierenden in den Wahlkampf zu starten.

Tierrechte in die Parlamente, Agrarwandel, Artenvielfalt, Tier- und Umweltschutz – das Programm der Tierschutzpartei beschäftigt sich dezidiert mit Themen wie Massentierhaltung, regenerative Energien oder nachhaltiger Landwirtschaft. Unter dem Motto „Tierrechte in die Parlamente“ spricht sie vor allem jene Wähler an, die bei den etablierten Parteien vergebens auf ein Ende des Kükenschredderns oder das Verbot von Langstrecken-Tiertransporten warten.

Aber der Parteiname kann täuschen; glaubt man, die Tierschutzpartei sei bloß eine monothematische Alternative für Veganer und Katzen-Liebhaber, so belehrt einen das Wahlprogramm eines Besseren. Bildungspolitik, Soziales und Rente, Wirtschaftspolitik, Friedens- und Außenpolitik – die Kleinpartei steht den Großen thematisch in Nichts nach. Dabei sieht sie ihren Schwerpunkt darin, sich für jene einzusetzen, die politisch oder ökonomisch keine wirksame Stimme haben. Neben Kindern, Pflegebedürftigen, Minderheiten und wirtschaftlich Benachteiligten will sie auch die rechtlosen Tiere in den Fokus ihrer Arbeit stellen.

Auszeichnung für Klimaktivistin Antje Grothus

Neben der Verabschiedung des Wahlprogrammes und diverser zu behandelnder Anträge steht auch die Verleihung der MUT-Medaille auf dem Programm des zweitägigen Parteitages. Mit der erstmals 2003 verliehenen Medaille zeichnet die Partei Mensch Umwelt Tierschutz regelmäßig Persönlichkeiten oder Organisationen aus, die sich in beispielhafter Weise für Menschen, für die Umwelt und/oder für Tiere einsetzen, die der Hilfe bedürfen. In diesem Jahr hat das zuständige Gremium einstimmig die Umweltschützerin Antje Grothus nominiert. Grothus setzt sich aktiv für den Erhalt des Hambacher Forstes und gegen die Umsiedlung der vom Braunkohleabbau betroffenen Dörfer ein. Als Mitgründerin der Initiative Buirer für Buir und Mitglied der Kohlekommission ist sie das Gesicht der Klimaaktivisten. Am Sonntag wird Antje Grothus die Auszeichnung der Tierschutzpartei nach einer Laudatio offiziell entgegennehmen. Wir sind stolz, Frau Grothus bei uns als Gast begrüßen zu dürfen.