Castor-Transporte 2011

Einen Tag früher als ursprünglich geplant ging es los mit dem diesjährigen Castortransport, also schon am Mittwoch, den 23.11.2011. Und trotz „Atomausstieg“ und Versprechen wie „Neusuche einer atomaren Endlagerstätte“ haben sich Tausende von AtomkraftgegnerInnen ins Wendland aufgemacht oder auf der Strecke aus dem französischen Le Hague ins Zwischenlager Gorleben den Zug mit den Castorbehältern stoppen wollen.

Und dafür gibt es viele gute Gründe; die zwei wichtigsten sind:

– wenn die Atomkraft wirklich so gefährlich ist, dass 8 Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden müssen, steht die Frage im Raum: Sind die deutschen AKWs durch die Vorgänge in Japan plötzlich durch Tsunamis und Erdbeben stärker bedroht als vorher? Und die zweite Frage schließt sich gleich an: Sind die restlichen 9 AKWs dann ungefährlich?

Das atomare Risiko wurde durch die Beschlüsse der Bundesregierung zur „Energiewende“ lediglich marginal verringert. Das größte Risiko geht ohnehin vom Atommüll aus, über den unsere Nachfahren noch in Tausenden von Jahren fluchen werden – sollte es die Erde wider Erwarten dann noch geben…

– ein stillgelegtes Salzbergwerk als Endlagerstätte für Atommüll auszusuchen, ist ein weltweit einmaliger Vorgang, ein deutscher Sonderweg. Die geologischen Voraussetzungen, in einer Salzlauge über 10 000 Jahre etwas sicher zu lagern, sind in keiner Weise gegeben und werden von unabhängigen Experten heftig bestritten. Gorleben ist definitiv eine ungeeignete Endlagerstätte für Atommüll, unabhängig von den politischen Mauscheleien, die zur Wahl dieses Standortes geführt haben.

Auch ein Bundesumweltminister Röttgen wird mit der – kurz vor dem Transport bekannt gegebenen – neuen Suche nach einer sicheren Endlagerstätte nicht zur Beruhigung der AtomkraftgegnerInnen beitragen können. Möglicherweise ist es auch nur ein Ablenkungsmanöver, und er setzt auf Zeit, um am Ende doch grünes Licht für Gorleben zu geben!

Was übrigens sein Amt in NRW anbetrifft: Dieser Umweltminister, der gleichzeitig CDU-Landesvorsitzender in NRW ist, bleibt völlig blass und bringt nichts voran. Das hat man zwar seinerzeit auch Umweltminister Klaus Töpfer vorgeworfen, aber im Vergleich schneidet der doch wesentlich besser ab.

Der Bundesregierung ist ein solcher „Softie“, dem der Schneid für konsequentes Handeln fehlt, sicher gerade recht, wird doch u. a. auf diese Weise am ehesten gewährleistet, dass sich am Ende diejenigen durchsetzen, die den strahlenden Müll zwar weiter produzieren lassen, ihn aber keinesfalls in ihrem Bundesland haben wollen…

Informationen zu den Castortransport 2011 und den Protesten unter:

Hier Informationen zu den Castortransport 2011: www.x-tausendmalquer.de

Zum Protest: www.ausgestrahlt.de