Dem Walfang ein Ende machen

Da die EU schon vor 35 Jahren den Import von Walfleisch verboten hat und sich engagiert dem Schutz der Wale widmet, waren die Hoffnungen groß, dass auch Japan während den seit 2016 laufenden Verhandlungen zum Freihandelsabkommen einem Stopp des Walfangs zustimmen würde. Dem Töten von Walen „zu wissenschaftlichen Zwecken“ steht die EU kritisch gegenüber.

Der von der EU ausgeübte Druck aber war offensichtlich nicht stark genug. Man umging letztendlich die weitere Diskussion des Walfangverbots und wollte in bilateralem Rahmen oder international, beispielsweise in der Internationalen Walfangkommission (IWC), weiterverhandeln. Wieder einmal wurde der Tierschutz dem Profit geopfert.

Am 12. Dezember 2018 stimmte dann das EU-Parlament mit 474 Ja-Stimmen (152 Nein-Stimmen, 40 Enthaltungen) für die Beseitigung der Handelsschranken. Es ist offensichtlich, dass in Brüssel mehr Abgeordnete mit einem unkompromittierbaren Interesse an Tier- und Umweltschutz gebraucht werden. Am 21. Dezember passierte das Freihandelskommen den Europarat.

Nur wenige Tage später hat sich Japan einer weiteren Verhandlung der Fragen rund um den Walfang „elegant“ entzogen. Die Mitgliedschaft im IWC wurde aufgekündigt und offen die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs verkündet. Weltweit war die Empörung groß, denn die Bestände sind weiterhin gefährdet. Auch ethisch ist der Walfang bedenklich, handelt es sich doch um hochintelligente Lebewesen, die auf bestialische Weise getötet werden.

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan wird am 1. Februar 2019 in Kraft treten. Teil des Abkommens sind Garantien für eine Einhaltung und der Schutz europäischer Standards und Werte. Martin Buschmann, Spitzenkandidat der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) zur Europawahl 2019, wird weiterkämpfen: „Zu den europäischen Standards gehört auch der Schutz der Wale. Aufgabe der EU muss es nun sein, auf Basis des bestehenden Freihandelsvertrags mit Japan die Durchsetzung des Walfangverbotes zu erwirken. Dafür will ich mich in Brüssel einsetzen.“