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Der längste Krieg der Welt: Partei MUT beteiligt sich an Podiumsdiskussion

Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien dauert bereits über 50 Jahre an und ist einer der ältesten Kriege der Welt.

Seit einem halben Jahrhundert kämpft die FARC-Guerilla (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) gegen den Staat und Großgrundbesitzer. Trauriges Resultat der Kämpfe zwischen der Regierung, den Guerilleros, des rechten Paramilitärs und den Drogenkartellen sind bis heute 220.000 Tote und mehr als sechs Millionen Vertriebene. Verbrechen wie die Enteignung und gewaltsame Umsiedlung der Bauern (desplazamiento), Folter, Vergewaltigung und die Ermordung vor allem der ländlichen Zivilbevölkerung unterliegen bis heute dem ungeschriebenen Gesetz der Straflosigkeit.

Regisseur Joel Stangle gab am 27.08.2015 im Lateinamerika-Forum in Berlin den Opfern das Wort: Sie zeichnen ein erschreckendes und eindrucksvolles Bild der Menschenrechtslage in Kolumbien. Dieser Film wurde dem Publikum vorab gezeigt.

Martin Buschmann (stellv. Generalsekretär) beteiligte sich intensiv an der Podiumsdiskussion.

Unter anderen wurden die Fragen erörtert, warum die Regierung der Bundesrepublik und die EU nichts dagegen unternehmen und dieses Thema gegenüber Kolumbien gerne aussparen. Die Verbindungen Kolumbiens zu den Vereinigten Staaten sind seit jeher sehr intensiv. Zudem sehen die USA Kolumbien als Verbündeten gegen die sozialistischen Bewegungen/Regierungen in Ecuador, Venezuela und den wachsenden Einfluss Kubas auf Südamerika. Die Forderungen nach Menschenwürde und Gerechtigkeit spielen dabei offenbar keine Rolle.