Fassen wir zunächst einmal die Fakten zusammen:
- Es handelt sich dabei um das meistverkaufte Pestizid weltweit und kommt auf rund 40 % der deutschen Äcker zum Einsatz
- Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO wird es seit 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
- Über die Gefahr für Menschen hinaus bedroht es massiv die Artenvielfalt, da es über die Pflanzen auch Insekten und Vögel tötet
Aufgrund der damit verbundenen Gefahren einigten sich die Ampelparteien im Koalitionsvertrag darauf, Glyphosat bis 2023 vom Markt zu nehmen. Bei einer EU-Abstimmung in der letzten Woche zur Weiter-Zulassung für die nächsten zehn Jahre hat die Bundesregierung jedoch nicht klar dagegen gestimmt, sondern sich enthalten. Dies führte in weiterer Folge dazu, dass sich weder für noch gegen die weitere Zulassung eine qualifizierte Mehrheit gefunden hat. Die Zulassung landet nun in einem europäischen Berufungsausschuss. Sollte die Zulassung bzw. die Nicht-Zulassung dort aber erneut keine Mehrheit finden, so kann die EU-Kommission die Zulassung eigenständig verlängern. Sollte der weltweit meistverwendeten Pestizid-Wirkstoff in der EU dadurch weiterhin erlaubt bleiben, so könnte Deutschland den Einsatz hier ausschließlich noch etwas begrenzen, aber nicht mehr vollständig verhindern.
Sebastian Everding, unser Spitzenkandidat für die Europawahl im nächsten Jahr, richtet hier einen klaren Appell an den Bundesumweltminister:
„Herr Özdemir! Sie haben sich bereits mehrfach klar gegen eine neue Zulassung ausgesprochen. Bereits im November steht die endgültige Abstimmung im EU-Berufungsausschuss an. Bestehen Sie innerhalb der Bundesregierung auf eine Einhaltung des Koalitionsvertrages und sorgen somit für ein klares „Nein!“ unseres Landes, um dieses Gift endlich europaweit von den Äckern zu bekommen! Für die Menschen, Umwelt und die Tiere!“