Die externen Kosten des „Systems Fleisch“

Fleisch wird teurer. Und das ist eine gute Nachricht!

Für alle, die sich nun aufregen oder die es interessiert, die Erklärung: Das ist eine gute Nachricht, denn eine Studie der Boston Consulting Group hat festgestellt, dass die Landwirtschaft in Deutschland jedes Jahr knapp 100 Milliarden Euro sogenannte externe Kosten verursacht!Damit sind die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft (u. a. auf das Klima, Luft, Wasser, Boden) gemeint, die nicht in den Lebensmittelpreisen abgebildet sind. D. h. die Fleisch“produktion“ verursacht horrende indirekte Kosten, worin z. B. die Umwelt- und Klimabelastungen und der Verlust von Biodiversität eingerechnet sind. Alles Faktoren, die unsere Zukunft gefährden!

Dem gegenüber steht, dass die Landwirtschaft in Deutschland jedes Jahr eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro generiert, was nur 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung entspricht. Dass das „System Fleisch“ ineffizient ist, zeigt sich auch darin, dass aktuell weltweit 77 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen für den Anbau von Tierfutter genutzt werden, obwohl Fleisch nur 18 Prozent der Kalorien, also der von Menschen über Lebensmittel aufgenommenen Energie, liefert. Die Weltbevölkerung könnte satt werden und würde deutlich weniger Anbauflächen benötigen, wenn auf den Flächen direkt Lebensmittel für die menschliche Ernährung angebaut werden würden. Dazu gibt es inzwischen zahlreiche gut belegte Studien.

Wenn wir keine „Nutz“tiere mehr halten würden, stünde uns viel mehr Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung, nach einer Kalkulation sogar eine Fläche größer der gesamte afrikanische Kontinent! Und darin sind noch nicht einmal die Flächen mit eingerechnet, auf denen das Futter für die Tiere angebaut wird…

Fassen wir zusammen: Sowohl die „externen Kosten“ als auch die eigentlichen Schäden wären also vermeidbar durch die TransFARMation, nämlich den Umstieg hin zu bio-veganer Landwirtschaft!

Denn wir wollen natürlich keinem Landwirt und keiner Landwirtin ihren Job wegnehmen, sondern wir brauchen eine Landwirtschaft, die rentabel ist, die nicht unsere Lebensgrundlage zerstört, die uns alle gesund und nachhaltig ernährt! – Für mehr ökologische, ökonomische und soziale Gerechtigkeit. Die gesundheitlichen Schäden, die durch Fleischverzehr und den Konsum von anderen tierlichen „Produkten“ entstehen, sind bei den externen Kosten beispielsweise auch noch nicht mal mit eingerechnet. Aber auch hier wären viele der sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes, multiresistente Keime, Pandemien vermeidbar.

Wenn man dies alles berücksichtigt, müsste Fleisch eigentlich mindestens fünfmal so teuer sein! Abgesehen natürlich davon, dass ein Leben unbezahlbar ist…

Es ist nur sehr traurig, dass es erst Pandemien, Krieg und eine Klimakrise benötigt, damit sich – eventuell – endlich etwas ändert. Und dass das Tierleid und die gesundheitlichen negativen Auswirkungen auf uns Menschen nicht ausgereicht haben, uns schon früher zum Umdenken zu bewegen. Aber noch ist es nicht zu spät!

Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet zukunftstaugliches Wirtschaften!