Die Niederlande verbieten das Schächten

Mit diesen und ähnlichen Überschriften meldeten in- und ausländische Zeitungen dieser Tage die für Tierfreunde erfreuliche Nachricht, dass das niederländische Parlament mit deutlicher Mehrheit für ein Verbot des Schächtens von Tieren gestimmt hat – und dies trotz heftiger Proteste von Juden und Muslimen!

Unsere Schwesterpartei in Holland, die Partei für die Tiere (PvdD) hatte diesen Antrag ins Parlament eingebracht und mit vollem Einsatz für die Tiere gekämpft. Hierfür gebührt ihr Respekt und hohe Anerkennung!

Bei der derzeitigen Berichterstattung aber fällt leider auf, dass in gebetsmühlenartiger Weise behauptet wird, das Schächten sei Gläubigen sowohl im Islam als auch im Judentum vorgeschrieben. Dies genau ist es, was nicht stimmt!

Es gibt weder eine jüdische noch islamische Religionsvorschrift, die das Betäuben der zu schlachtenden Tiere verbietet. So sind also Weisungen für ein betäubungsloses Schächten in keiner der Heiligen Schriften (Thora, Talmud, Koran) zu finden, wie religionswissenschaftlich eindeutig belegt ist. Somit ist weder eine zwingende Religionsvorschrift gegeben, noch kann eine betäubungslose Schlachtmethode aus Gründen der Religionsfreiheit eingefordert werden.

Von dieser Sichtweise her, dürfte es auch keinerlei Ausnahmegenehmigungen geben.

Aber – wie nicht anders zu erwarten, bestehen, trotz Verbots, wieder einige Geistliche auf Ausnahmen. So heißt es z.B. in der Neuen Zürcher Zeitung:

„Allerdings wurde angesichts von Protesten jüdischer und muslimischer Geistlicher in den Niederlanden sowie zahlreichen anderen Staaten – darunter die USA und Israel – die Möglichkeit von Ausnahmegenehmigungen zugelassen. Dadurch sollen Schächtungen in Einzelfällen erlaubt werden können, wenn Antragsteller nachweisen, dass die Schlachtung per Halsschnitt so ausgeführt wird, dass den Tieren im Vergleich zu herkömmlichen Methoden mit Betäubung nicht zusätzliches Leid zugefügt wird. Ob ein solcher Nachweis geführt werden kann, ist jedoch umstritten.“

Wie denn ein solcher Nachweis geführt werden kann … das fragen wir uns auch! Wie einfach wäre es doch, statt der ganzen krampfhaften Interpretationsbemühungen, überhaupt keine Tiere zu verzehren – das Ethischste und Gottes Geschöpfen gegenüber sicher das Anständigste!

Warum es aus wissenschaftlicher Sicht weder halal noch koscheres Fleisch geben kann; diese und weitere Informationen finden Sie auf: www.kampagnen-buendnis.de