Drei-millionenfach Angst, Schmerz, Leiden und Tod

24. April “Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche“

Jedes Jahr wird am 24. April weltweit auf das Leiden der Tiere in den Versuchslaboren aufmerksam gemacht. Der Gedenk- und Aktionstag wurde erstmals 1979 in Großbritannien begangen und geht auf den Geburtstag von Lord Hugh Dowding zurück, der sich im Britischen Oberhaus für den Tierschutz einsetzte.

Der ursprünglich im deutschsprachigen Raum verwendete Bezeichnung „Tag des Versuchstiers“ suggerierte, Tierversuche gehörten wie selbstverständlich zum Leben dazu. Versuchstieren könne man lediglich mitleidsvoll gedenken. In der Vergangenheit kam es auch immer wieder vor, dass sich Experimentatoren den „Tag des Versuchstiers“ zunutze machten, um die angebliche Notwendigkeit der Versuche „zum Wohle des Menschen“ zu propagieren.

Im Jahr 2007 wurde u.a. auch auf Betreiben der Partei Mensch Umwelt Tierschutz eine Umbenennung beschlossen. “Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche“ drückt unmissverständlich aus, dass Tierversuche ethisch verwerflich und wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen sind. Tierversuche gehören abgeschafft!

Knapp drei Millionen Tiere wurden im Jahr 2011 in deutschen Labors getötet, 55.000 mehr als im Vorjahr. Für das Jahr 2012 liegen noch keine Zahlen vor; leider ist aber zu erwarten, dass es zu einem weiteren Anstieg gekommen ist. Wie auch in den vergangenen Jahren haben die zuständigen Bundesministerien (Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner und Bildung und Forschung, Annette Schavan) sich nicht für eine Reduktion von Tierversuchen stark gemacht, sondern sich mit der Tierversuchslobby verbündet.

Rund 70 Prozent der Tiere sind Mäuse, 14 Prozent Ratten. Aber auch etwa 200.000 Fische, 106.000 Vögel, 87.700 Kaninchen, 15.800 Schweine, 2.474 Hunde, 1.796 Affen und 585 Katzen wurden Opfer der Wissenschaft. Ein Anstieg ist vor allem bei den Mäusen und Fischen zu verzeichnen.

Eine Ursache der unaufhörlichen Zunahme ist im Bereich der Gentechnik zu suchen. Der Anteil der genmanipulierten Tiere macht inzwischen 25 Prozent aus. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2011 fast 9.000 transgene Tiere mehr, insgesamt 731.678, verwendet.

Hauptsächlich werden Mäuse für diesen Forschungszweig herangezogen. In ihrem Erbgut werden Gene an- und abgeschaltet, angeblich, um menschlichen Krankheiten auf die Spur zu kommen. „Die meisten Krankheiten des Menschen sind aber nicht genetisch bedingt, sondern großenteils durch unsere Lebensweise wie Rauchen, fleischreiche Ernährung, Stress und Bewegungsmangel beeinflusst“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende der Ärzte gegen Tierversuche.

Über eine Million Tiere (35%) mussten für die Grundlagenforschung ihr Leben lassen. In diesem Bereich werden seit Jahren die meisten Tiere, vor allem genmanipulierte, „verbraucht“. Auf die Arzneimittelentwicklung entfielen 16% und auf Giftigkeitsprüfungen 6%.

„Der Verein Ärzte gegen Tierversuche hält das erneute Hoch der Tierversuchszahlen für eine fatale Fehlentwicklung und ein Armutszeugnis für Wissenschaft und Politik. Der Verein fordert ein gesetzliches Verbot von Tierversuchen, da auf eine Einsicht und Selbstbeschränkung der Forschung nicht zu hoffen ist, wie die aktuellen Statistiken belegen.“

Diesen Aussagen schließt sich die Partei Mensch Umwelt Tierschutz in vollem Umfang an.

Um auf das Leid der Versuchstiere aufmerksam zu machen, hat der Landesverband Bayern unserer Partei am 24.04.2013 auf dem Münchener Marienplatz einen Info-Stand organisiert.