Emsdetten erhält vielleicht doch ein Taubenhaus

Emsdetten ist eine Stadt im nördlichen Münsterland und hat ca 35.000 Einwohner*innen. Dort gilt, wie in vielen anderen nordrhein-westfälischen Kommunen auch, ein Fütterungsverbot für Stadttauben. Ein Mitglied unserer Partei lässt sich durch dieses Verbot nicht beirren und hat in der Vergangenheit trotzdem immer wieder artgerechtes Futter für diese verwilderten Haustiere verteilt. Letztlich sahen sich die Stadtverwaltung und die Tierschützerin vor einigen Monaten vor Gericht, als es um inzwischen insgesamt angehäufte Verwarn- und Bußgelder in Höhe von mehreren 10.000,-€ ging. Dieses Gerichtsverfahren hatte die Öffentlichkeit sehr beschäftigt, auch der WDR hatte berichtet.

Die Stadtverwaltung Emsdetten hatte seinerzeit die Errichtung eines betreuten Taubenhauses, analog dem sog. Augsburger Modell, noch abgelehnt. Hierzu wurde auf eine Aussage des zuständigen Kreisveterinäramtes verwiesen, welches ein Taubenhaus wegen Tierquälerei abgelehnt habe. Diese Aussage ist allerdings nicht richtig, denn das besagte Kreisveterinäramt hatte lediglich das zum damaligen Zeitpunkt vorgelegte Konzept der Stadtverwaltung abgelehnt, demnach die Tiere lebend gefangen und zunächst in den Taubenschlag eingesperrt werden sollten. So wären noch zu versorgende Jungtiere zwangsläufig verhungert.

Info: Das Augsburger Modell sieht die Errichtung eines Taubenhauses vor, in dem die Stadttiere sich ansiedeln sollen. Sie werden mit artgerechtem Futter versorgt und eine rudimentäre gesundheitliche Behandlung wäre möglich. Durch den Austausch der Gelegeeier mit Gipseiern wäre zudem eine Populationskontrolle möglich.

Inzwischen denkt die Verwaltung in Emsdetten anders über das Thema Taubenhaus. Am nächsten Donnerstag, den 20. Oktober 2022, wird im Hauptausschuss über die Errichtung eines solchen Hauses gesprochen. Die Empfehlung der Verwaltung ist jetzt nicht mehr ablehnend, sondern eindeutig pro Tierschutz! Ob es nun das Wirken unseres Parteimitgliedes war, die Unterstützung vieler Tierschützer*innen aus ganz Deutschland oder eine Projektarbeit von Studierenden der Fachhochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Münster, ist dabei nicht wichtig. Wichtig ist, dass ein Taubenhaus errichtet und auch betreut wird. Damit wäre vor allem den Tieren geholfen.