Energiewende retten!

Anti-Atom-Demonstration in Hannover am 22. 03. 2014

Wohlwollend begleitet von unseren Energielieferanten Sonne und Wind (das Wasser, hielt sich erfreulicherweise zurück), fand auch in Hannover die bundesweit organisierte Demonstration gegen Atomkraft statt. Auch in 6 weiteren Landeshauptstädten – Kiel, Potsdam, Düsseldorf, Mainz/Wiesbaden und München – gingen Tausende auf die Straße, um zur „Rettung der Energiewende“ beizutragen.

Hannover erlebte eine riesige, bunt gewürfelte Menge von offensichtlich gut gelaunten Atomkraftgegner/innen, die in einem endlos langen Marsch durch die Innenstadt zogen, vorbei an mitreißend aufspielenden, zum Teil abenteuerlich gekleideten Trommlern, die die Vorüberziehenden alle paar hundert Meter sozusagen energetisch aufluden. 45 Trecker, zum großen Teil aus dem viele Kilometer entfernten Wendland, säumten eine der Hauptstraßen; die Wendländer wurden während der Kundgebung von der Bühne aus besonders gelobt, und zu Recht wurde hervorgehoben, dass sich gerade sie seit Jahrzehnten der Übermacht der Atomlobby erwehren müssen (Castortransporte etc.)

Apropos: Tatsächlich ist es schon wieder so weit, dass man eine Wiederkehr der Atomkraft-Betreiber befürchten muss. Es gibt eindeutige Anzeichen dafür, dass die Energiewende ausgebremst werden soll! Dazu gehört auch, dass die neun noch am Netz befindlichen AKWs und weitere Kernkraftanlagen noch jahrelang weiterbetrieben werden sollen – Fukushima hin oder her.

 

Die Energiekonzerne scheuen das Vorankommen von Solar- und Windkraftanlagen wie der Teufel das Weihwasser, sind sie doch eine ernsthafte „Bedrohung“ für die Atomkraftwerke. Statt sich umzustellen und sich am Ausbau der klimarettenden Energiewende zu beteiligen, verscherbeln RWE & Co. Strom zu Dumpingpreisen ins Ausland.

Aber auch der Klimakiller Braunkohle soll weiter in großem Umfang eingesetzt werden. Nicht zu fassen: Ganze Dörfer werden dafür platt gemacht, und die Menschen verlieren ihre angestammte Heimat.

Der Zeitpunkt für die Riesendemos war äußerst passend: In wenigen Tagen wird sich Frau Merkel mit den Energieministern und den Ministerpräsidenten über die künftige EU-Politik verständigen, und schon eine Woche drauf will das Bundeskabinett den Gesamtentwurf zur Änderung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) beschließen.

Es darf nicht zugelassen werden, dass das Rad zurückgedreht wird! Dies wird nur durch den energischen Widerstand der Bevölkerung gelingen – wie man ihn zum Beispiel in Hannover so wohltuend spürte. Ausruhen gibt´s nicht! Alle müssen mitmachen, denn es gilt, die profitgierigen Stromkonzerne auszubremsen, ehe es (wieder) zu spät ist!

Margret Giese
Vorsitzende des LV Niedersachsen