Erfolgsmodell deutsch-französische Freundschaft

Die Nachbarn Deutschland und Frankreich blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück. Aus dem Reich Karls des Großen hervorgegangen, standen sie in ständiger Konkurrenz um Gebiete und die Vorherrschaft in Europa, was im 17. und 18. Jahrhundert zu zahlreichen Kriegen führte.


Nach dem Sieg Preußens im Krieg 1870/71, der Gründung des deutschen Reiches und der Abtretung Elsass-Lothringens machte sich in Frankreich der Revanchismus breit. Nur zu bereitwillig erklärten sich Frankreich und Deutschland dann 1914 den Krieg. Die deutsche Niederlage mündete im „Trauma von Versailles“. Wieder war Krieg vorprogrammiert.

Der Zweite Weltkrieg brachte eine nie gekannte Zerstörung über Europa. Über 65 Millionen Menschen wurden getötet. Der Agressor Deutschland lag in Trümmern und weite Gebiete des Kontinents waren verheert. Vor dem Hintergrund der 1939 bis 1945 gemachten apokalyptischen Erfahrungen besannen sich die Politiker beider Länder auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit, um neuen Krisen vorzubeugen und Kriege in Europa zukünftig unmöglich zu machen.

Für den Frieden in Europa war das deutsch-französische Verhältnis von ausschlaggebender Bedeutung. Die auf eine deutsch-französische Initiative zurückgehende „Montanunion“ aus sechs westeuropäischen Ländern sollte ab 1952 sicherstellen, dass die für den Wiederaufbau der Wirtschaft so wichtigen Güter Kohle und Stahl zollfrei gehandelt werden konnten. Der Grundstein für die europäische Integation war damit erfolgreich gelegt worden. 1957 folgte die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).

Die deutschen und französischen Staatsoberhäupter galten bald als enge Paare, die privilegierte Beziehungen zueinander unterhielten. Auch die Zivilgesellschaften beider Länder kamen sich immer näher. Der Élysée-Vertrag von 1963 ermöglichte eine breite Kulturarbeit mit Austauschprogrammen, Städtepartnerschaften und Sprachunterricht.

Die auf allen Ebenen betriebene Annäherung Frankreichs und Deutschlands ließ dank dem Willen zur Aussöhnung bald eine deutsch-französische Freundschaft entstehen. Die beiden Staaten wurden zum „Motor“ eines neuen Europas, politisch, wirtschaftlich und kulturell. Es gelang so, 1993 erst die Europäische Gemeinschaft (EG) und anschließend 2007 die Europäische Union (EU) zu gründen. Die Bürger eines ganzen Kontinents genießen heute ein zuvor nicht gekanntes Maß an Freiheit, Sicherheit und Wohlstand.

„Wir sollten uns die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen zum Beispiel nehmen. Es gibt auf dieser Welt keine Feinde, schon gar keinen ‚Erbfeind‘. Im Gegenteil, es ist immer möglich, in Frieden und Freundschaft zusammenzuleben. Das ist nur eine Frage des Wollens.“, erläutert Martin Buschmann, Spitzenkandidat der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) zur Europawahl 2019.

„Am 01. Februar werde ich bei einem Empfang in der französischen Botschaft in Berlin zugegen sein. Feindschaft ist einfach, Freundschaft hingegen erfordert die Mühe des Dialogs, des Austauschs, des Kennenlernens und der Kooperation. Die EU zeigt, welche Erfolge möglich sind. Strengen wir uns also weiter an!“, so Buschmann.

Frisch besiegelt werden wird die deutsch-französische Freundschaft heute am 22. Januar in Aachen, der ehemaligen Hauptresidenz Karls des Großen.