Erst die Ukraine – jetzt Aserbaidschan

Massentötung von Straßenhunden in Baku für den Eurovision Song Contest

Tierschützer und Journalisten in Aserbaidschan berichten seit einiger Zeit von der Massentötung von Straßenhunden in der Hauptstadt ihres Landes. Dort scheint sich momentan dasselbe grausame Szenario abzuspielen wie in der Ukraine im Vorfeld der Fußball-EM. Nur geht es in Aserbaidschan nicht um ein sportliches Großereignis, sondern um den Eurovision Song Contest. Im Mai diesen Jahres findet der Song Contest in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans statt und während in den Teilnehmerländern fleißig nach Kandidaten gesucht wird, beginnt im Gastgeberland die „Säuberung“ der Straßen. Den Besuchern will man keine hungernden und frierenden Streuner präsentieren und wie so oft muss eine schnelle Lösung her. Über humane Wege die Population der Straßentiere zu verkleinern, wie beispielsweise Kastrationsaktionen denkt die Regierung Aserbaidschans nicht einmal nach. Stattdessen werden von der Regierung bezahlte Hundefänger in die Straßen Bakus ausgesendet, um wahllos Tiere zu ermorden. Dabei stehen die Hundefänger Aserbaidschans den Häschern ukrainischer Behörden in nichts nach. Die Hunde werden vergiftet oder angeschossen und anschließend erschlagen. Dies geschieht am helllichten Tag auf öffentlichen Plätzen. Sogar Welpen, die zuvor von Schulkindern versorgt wurden, werden vor den Augen der Kinder erschlagen.

Verantwortliche der Stadtverwaltung von Baku wollen die Öffentlichkeit glauben machen, dass nur kranke und gefährliche Hunde getötet und alle Tiere von Amtsveterinären kontrolliert werden. Die Tötung der Straßenhunde diene der Sicherheit, heißt es von offizieller Seite, während gleichzeitig ein Zusammenhang zwischen der „Säuberung“ der Straßen und dem Song Contest bestritten wird. Wie so oft verstricken sich Behörden und Regierungsvertreter in Lügen und Widersprüche, um die eigene Bereicherung am blutigen Geschäft zu vertuschen.

Vor kurzem wurde zudem bekannt, dass in der Stadt Baku die Einrichtung eines Lagers für Straßenhunde geplant ist. Der Leiter der Ordnungsbehörde Ahmed Memmedow gab zu, dass es sich dabei aber nicht um ein Tierheim handeln soll, da eine Vermittlung der Hunde „nicht erwünscht“ sei. Vielmehr sollen die Tiere als billige Pelzlieferanten dienen. Auch dieses gewissenlose Vorgehen kennt man bereits aus der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern.

Mit der Massentötung von Straßentieren verstößt die Regierung Aserbaidschans nicht nur gegen das eigene Gesetz, sondern missachtet auch die Europäische Konvention zum Schutz von Haustieren, die 2003 von Aserbaidschan unterzeichnet wurde. Tierschützer aus der ganzen Welt protestieren gegen den Mord an Straßentieren und auch Sie, lieber Tierfreund, können etwas tun.

– Boykottieren Sie den Eurovision Song Contest 2012 und teilen Sie dies dem Veranstalter des Events mit!

– Richten Sie Ihren Protest auch an die Sponsoren des Song Contests!

– Protestieren Sie bei der Botschaft Aserbaidschans in Deutschland und beim Präsidenten des Landes gegen die grausame Tötung der Straßentiere!

– Bitte unterzeichnen Sie auch die Online-Petition der Tierschützerin Yana Stevens: (Hier Petition unterschreiben)

Bereits 10.000 Menschen haben diese Petition unterschrieben.

Kontaktdaten für Ihre Protestschreiben

Veranstalter des Eurovision Song Contest:
European Broadcasting Union (EBU)
Geneva headquarters
L’Ancienne-Route 17A
CH-1218 Grand-Saconnex
Schweiz
Tel.: + 41 (0)227172111
Fax: + 41 (0)227474000
ebu (at) ebu.ch

Thomas D („Unser Star für Baku“) Management:

mparago (at) oneartist.de
mnash (at) defnash.de

Brainpool – Produktionsfirma für „Unser Star für Baku“:
minfo.bacs (at) brainpool.de

Sponsoren:Batika Baku:

http://eng.baltika.ru/contact2/28/
(Bitte Kontaktformular online nutzen, da keine Emailadressen angegeben sind.)
Acerzell:
customercare (at)azercell.com
musterixidmetleri (at) azercell.com

Botschaft Aserbaidschans in Deutschland:

Botschaft der Republik Aserbaidschan
Hubertusallee 43
14193 Berlin
Tel.: + 49 (30) 2191613
Fax: + 49 (30) 21916152
berlin (at) mission.mfa.gov.az

Präsident Aserbaidschans:

President of Azerbaijan, Mr Ilham Aliyev
Executive Administration of the President of the Republic of Azerbaijan
Istiglaliyyat street, 19
“The President Palace”
AZ1066 – Baku City
Azerbaijan
Fax: (0099 412) 492 35 43, 492 06 25
office (at) pa.gov.az

Musterschreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie ich erfahren habe, finden im Vorfeld des von Ihnen (mit-)veranstalteten bzw. unterstützten „European Song Contest“ in Baku Massentötungen auf sehr grausame Weise an Straßenhunden statt: sie werden vergiftet, erschossen, erschlagen – vor den Augen von Passanten, darunter auch Kinder. Dies ist nicht nur eine jeder Humanität widersprechende ungeheure Brutalität gegenüber unschuldigen Tieren, auch für Menschen, insbesondere Kinder, sind solche Szenen traumatisierend und tragen zur allgemeinen Verrohung bei.

Aserbaidschan verstößt mit dieser Praxis der Tötung von Straßenhunden gegen das eigene Gesetz missachtet überdies die „Europäische Konvention zum Schutz von Haustieren“, die 2003 von Aserbaidschan unterzeichnet wurde.

Es gibt bekanntlich andere Methoden, die Population streunender Hunde und anderer Tiere unter Kontrolle zu halten: „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“. Dies ist nicht nur human, sondern erwiesenermaßen deutlich effizienter.

Es ist außerdem bekannt, dass in Aserbaidschan „Hundelager“ existieren, in denen Hunde für Pelzgewinnung gehalten werden. Auch diese grausame Tierausbeutung muss umgehend eingestellt werden.

Ich bitte Sie, in dieser Angelegenheit, auf die Behörden und Verantwortlichen einzuwirken.

Ich selbst und meine Freunde werden den „European Song Contest“ boykottieren, falls sich die Verhältnisse nicht ändern.

Mit freundlichen Grüßen

Name und Adresse