EU-Abgeordnete bilden schlagkräftige Lobby für die Tiere

Am 19. September fand die erste Sitzung der „Intergroup on the Welfare & Conservation of Animals“ des EU-Parlaments statt. Die Intergroup ist ein Zusammenschluss von 53 Abgeordneten aller Fraktionen, die sich intensiv mit Tierschutz, Tierrechten und Artenschutz beschäftigen. Hier werden Initiativen mit dem Ziel geplant und maßgeblich koordiniert, die EU tierfreundlicher zu machen. Zahlreiche Gesetze konnten bereits erfolgreich verabschiedet werden, weil es bei der generellen Richtung für mehr Tierschutz oft parteiübergreifende Einigkeit gibt. Natürlich gibt es auch Unterschiede in der Form der Konsequenz und Tierschutz wird stark unterschiedlich interpretiert, aber jeder Schritt in die richtige Richtung kann bei insgesamt 751 Abgeordneten aus 28 Mitgliedsländern nur gegangen werden, wenn man geeint vorgeht.

Glücklicherweise wurde Anja Hazekamp von der niederländischen „Partij voor de Dieren“ zur Präsidentin der Intergroup gewählt, womit eine echte Tierrechtlerin ab sofort die oberste Repräsentantin aller an Tierschutz interessierten EU-Abgeordneten ist! An ihrer Seite fungieren u. a. Martin Buschmann von der „Partei Mensch Umwelt Tierschutz“ und Francisco Guerreiro von der portugiesischen „Pessoas-Animais-Natureza“ als Vizepräsidenten.

Die Sekretärin der Intergroup und Direktorin der NGO „Eurogroup for Animals“, Reineke Hameleers, hofft nun auf noch mehr Schlagkraft der Intergroup, denn leider vernachlässigte die EU-Kommission in den letzten Jahren den Tierschutz auf skandalöse Weise. Es gibt also viel zu tun für die Intergroup, denn nicht nur die Abgeordneten, sondern auch der Gerichtshof, die Mitgliedsstaaten und die Kommission müssen nachhaltig dazu gebracht werden, sich gegen jede Form von Tierquälerei, Artensterben und Tierausbeutung einzusetzen.

„Wir werden uns weiterhin gegen Tiertransporte einsetzen, den Stopp der EU-Subventionen für Stierkämpfe einfordern, das Vogel- und Insektensterben weiterhin auf die Agenda setzen, Massentierhaltung mit allen erdenklichen Mitteln bekämpfen und darauf pochen, dass die EU die Tierschutzstandards deutlich erhöht. Es darf auch nicht sein, dass die Mitgliedsstaaten keine höheren Standards einführen dürfen, weil die EU das Limit setzt. Das ist ein schreiendes Unrecht,“ so Martin Buschmann.