EU: Keine Verbesserungen des Tiertransportgesetzes

Über eineinhalb Milliarden fühlende Lebewesen werden jährlich innerhalb der EU und in Drittländer transportiert. Die Bedingungen während dieser Transporte sind höchst tierschutzwidrig und missachten das geltende Tierschutzrecht bei fast jedem einzelnen Transport, der stattfindet.

Auf eine Bürgerinitiative gegen diese Missstände folgte ein Untersuchungsausschuss, der sich nun knapp 1,5 Jahre mit den innerhalb der EU und aus der EU hinaus stattfindenden Lebendtiertransporten und deren Erscheinungsformen beschäftigt hat.

Die Ergebnisse des Ausschusses sind alarmierend: Tierschutzverstöße, soweit das Auge reicht: zu wenig Platz, zu wenig Futter, defekte Tränken, verletzte Tiere, zu lange Transportzeiten; kurz: Tierleid ohne Ende!

Vorgestern hat das Europäische Parlament deshalb über Vorschläge für Gesetzesänderungen abgestimmt – das Fazit ist allerdings eine Schande: Tiertransporte in Drittstaaten ohne jedwede Tierschutzstandards bleiben weiterhin legal, auch Kälbertransporte finden weiterhin statt und hochträchtige Tiere dürfen ebenfalls weiterhin transportiert werden.
Nicht einmal die Begrenzung der Transportzeit pro Tag auf 8 Stunden fand eine Mehrheit!

Strengere Kontrollen, bessere Dokumentation von Verstößen sowie Transport trächtiger Tiere maximal 4 Stunden: Diese weiteren Beschlüsse klingen zwar theoretisch nach einer Verbesserung, halten wir jedoch für leere Floskeln, denn für deren Umsetzung bräuchte es viel, viel, viel mehr Personal – und daran fehlt es ja schon seit Jahrzehnten.

1,6 Milliarden lebendige Tiere wurden 2019 innerhalb der EU und aus der EU hinaus transportiert. Ein Ende dieser Transportqualen ist leider nicht in Sicht, obwohl der Untersuchungsausschuss deutliche Mängel und ganz klare Verstöße aufgezeigt und das Tierleid somit sichtbar gemacht hatte.

Wir finden die Beschlüsse – oder vielmehr die eigentlich längst überfälligen Beschlüsse, die mal wieder NICHT getroffen wurden – daher zutiefst bedenklich. Es werden völlig falsche Zeichen gesetzt; Tiere haben Rechte, die nach dieser Abstimmung aber auch weiterhin mit Füßen getreten werden.