Fracking – Nein Danke!

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angekündigt, Fördermittel für den Bau von Flüssiggas-Terminals in Norddeutschland bereitstellen zu wollen. Mit den Terminals soll vor allem verflüssigtes Schiefergas aus den USA importiert werden, das dort durch die besonders klimafeindliche und umweltschädliche Fracking-Methode gewonnen wird.

Fragwürdiges Fracking Dank eines Regelungspaketes gibt es in Deutschland keine kommerzielle Förderung von Schiefergas. Hierzulande bestehen seit 2017 weitreichende Verbote und Einschränkungen für die Anwendung von Fracking-Technik. Diese wird eingesetzt, um Erdgas oder Erdöl aus nicht konventionellen Lagerstätten in Schiefer-, Mergel-, Ton- und Kohleflözgestein zu gewinnen. Über Tiefbohrungen wird Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Untergrund gepresst. Im Gestein entstehen durch hohen Wasserdruck von bis zu 1500 bar Risse („Fracks“), die von den Sandkörnern offengehalten werden. So kann nun das in der Gesteinsschicht enthaltene Gas entweichen und wird durch die Leitung an die Erdoberfläche befördert.

2021 soll das Verbot dann anhand der gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse überprüft werden. Eine Gefahr besteht bei nicht ausreichender Betonierung der Leitung. Weist diese Risse auf, kann das aufsteigende Methan beim Passieren der grundwasserführenden Schicht ins Grundwasser geraten. Mit nach oben befördert wird auch Lagerstättenwasser, das stark mit Schwermetallen belastet ist. Eine Verunreinigung des Grundwasser ist dann besonders kritisch und kann sich sowohl in der Tiefe ereignen, als auch nach der Beförderung des Abwassers an die Oberfläche. Denn dieses muss gelagert und transportiert werden. Ebenfalls bedenklich: die Entsorgung des anfallenden „Flowback“ geschieht durch Verpressung in den Untergrund an anderer Stelle. Auch die bei Beginn der Förderung in den Untergrund gepumpten Frackingfluide fließen wieder zurück. Die Gemische waren in der Vergangenheit teils abenteuerliche Cocktails. In Söhlingen in Niedersachsen wurden tonnenweise Kaliumchlorid, 2-Butoxylethanal, Methanol und sogar Diesel eingesetzt. Bei undichten Bohrleitungen in Niedersachen in den Jahren 2007 und 2010 wurden daher größere Mengen Benzol im Boden und Grundwasser gefunden. Benzol kann über die Atmung aber auch durch die Haut aufgenommen werden und reichert sich in Blut und Gewebe an. Leukämie und weitere Arten von Krebs sind die möglichen Folgen.

Martin Buschmann: „Als Spitzenkandidat für die Europawahl 2019 der Partei Umwelt Mensch und Tierschutz (Tierschutzpartei) fordere ich die Bundesregierung auf, generell keine Subventionen, Kredite, Regulierungsfreistellungen oder andere Fördermittel für den Bau von Flüssiggas-Terminals in Deutschland bereit zu stellen!

Ebenfalls muss das Thema „Fracking“ auf der Tagesordnung im EU-Parlament stehen, um auf die Gefahren für Mensch und Umwelt hinzuweisen und ein generelles Verbot auszuprechen.“