Gegen Panda-Diplomatie im Berliner Zoo

Sea Life, der Tierpark und der Berliner Zoo sind beliebte Ausflugsziele für Familien und Besucher in Berlin. Allein im Berliner Zoo werden nach eigenen Angaben über 19 400 Individuen zur Schau gestellt. Manche dieser teilweise exotischen Tiere wurden im Käfig aufgezogen und haben ihren natürlichen Lebensraum nie kennengelernt. Kein Gehege, egal wie groß und luxuriös, kann die Weiten der Arktis oder der Savanne ersetzen. Wir von der Tierschutzpartei finden das nicht in Ordnung.

Aber gibt es nicht noch wichtigere Probleme, um die wir uns kümmern sollten? Die Verwirklichung von Menschenrechten zum Beispiel? Wir von der Tierschutzpartei setzen uns auch dafür ein.

Im Berliner Zoo leben zwei Pandas, die von der chinesischen Regierung für ca. 920 000 Euro im Jahr zur Verfügung gestellt werden. Sie werden instrumentalisiert, nicht nur um die Einnahmen des Zoos zu steigern, sondern auch um die diplomatische Beziehung zwischen Deutschland und China zu verfestigen. Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, ist leider Realität. Schon seit Jahrhunderten tauschen Herrscher untereinander exotische Tiere aus, um ihre diplomatischen Beziehungen zu pflegen. Die chinesische Panda-Diplomatie ist nur der Gipfel dieser Praxis. Die Tiere werden nicht verschenkt oder verkauft, sondern verliehen. China kann sie jederzeit zurückfordern. Dies setzt die deutsche Außenpolitik unter Druck. Schließlich wäre die Öffentlichkeit enttäuscht über eine Rücknahme der Pandas. Etablierte Parteien drücken gerne ein Auge zu, wenn es um Menschenrechtsverletzungen in China geht: Nach Schätzungen von Amnesty International werden in der Volksrepublik China jährlich tausende Menschen hingerichtet. Menschenrechtsaktivisten werden eingesperrt und freie Meinungsäußerung ist praktisch nicht möglich. Minderheiten wie die tibetischen Buddhisten und uigurischen Muslime werden massiv unterdrückt. All dies sollte in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Stattdessen freuen sich alle gemeinsam über die Pandas im Berliner Zoo.

Wir setzen uns für Menschen und Tiere ein – hier in Berlin und überall. Deshalb fordern wir die schrittweise Verkleinerung des Berliner Zoos und die Rückgabe der Pandas, als deutliches Zeichen für eine unbestechliche Politik.