Glyphosat verbieten!

Das Herbizid Glyphosat gehört zu den gängigsten Unkrautvernichtungsmitteln und wird mehr und mehr auf breiter Front eingesetzt. Alleine in Deutschland werden jedes Jahr rund 5000 Tonnen ausgebracht. Dies bedeutet ein unkalkulierbares Gesundheitsrisiko für Anwohner und Verbraucher.

Knapp die Hälfte aller Menschen trägt schon Spuren des Giftes im Körper, denn so gut wie alles, was wir essen, kam mit Glyphosat in Kontakt. Selbst in Babywindeln und Bier wurde Glyphosat nachgewiesen. Neueste Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass ein „zwingender Zusammenhang“ zwischen der Nutzung von Glyphosat und der Erkrankung an Lymphgewebekrebs besteht. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit muss ihre Studien zu Glyphosat nun ebenfalls offenlegen.

Frankreich macht es vor, wie der Glyphosat-Ausstieg aussehen könnte. Bisher werden dort jährlich 9000 Tonnen des Giftes auf den Äckern ausgebracht. Damit wird ab 2020 Schluss sein. Bis 2022 will das Land knapp 5 Mrd. Euro in die Modernisierung der Landwirtschaft investieren und dabei einen Ersatz für Glyphosat durchsetzen. Dabei helfen sollen auch höhere Abgaben auf umweltgefährdende Stoffe. Statt wie bisher 5,70 Euro pro Kilo, müssen französische Bauern nun 9 Euro bezahlen für den Einsatz des Giftes. Und für drei Viertel der glyphosathaltige Produkte in Frankreich wurde ein Antrag auf Verlängerung oder Neuausstellung der Marktzulassung abgelehnt.

In Deutschland hingegen wurde bisher nur Privatleuten der Einsatz von Glyphosat verboten. Auch Städte und Kommunen untersagen meist auf ihren Flächen den Einsatz von Glyphosat. „Die Bundesregierung aus Union und SPD hatte vor, den Einsatz von Glyphosat in Deutschland deutlich einzuschränken und die Anwendung des Giftes so schnell wie möglich zu beenden“, erinnert Martin Buschmann. „Aber anstatt zu handeln, feilt Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner weiter an ihrer angeblichen Reduktionsstrategie. Das ist nichts als eine Hinhaltetaktik. Wir fordern konkrete Maßnahmen – bis hin zu einem nationalen Glyphosat-Verbot! Auch in Brüssel werden wir dafür sorgen, dass die Zulassung für das Gift nicht noch einmal verlängert wird.“