Griechenland will Tierschutz kriminalisieren

Tierschutz habe in der EU eine hohe Bedeutung, heißt es immer wieder. Im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union in Artikel 13 heißt es: »Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere als fühlende Wesen werde in vollem Umfang Rechnung« getragen.

Wie passt dazu der vorerst zurückgenommene Gesetzentwurf des griechischen Ministeriums, der die Hilfe für notleidende Tiere und die Tierschutzarbeit an sich kriminalisiert?

Griechische Aktivisten berichten:

Der Entwurf verbietet die Rettung, Fütterung, Behandlung, die medizinische Versorgung und Vermittlung von Streunern und ausgesetzten Tieren. Die Adoption von Tieren im In‐ und Ausland wird so gut wie unmöglich gemacht werden. Die Euthanasie von Streunern wird durch diesen Gesetzesentwurf großflächig eingeführt werden. Die Strafen für die Misshandlung von Tieren, die gewinnorientierte Welpenproduktion und der illegale Tierhandel werden drastisch herabgesetzt werden!

Hilfe für Streuner soll in Griechenland kriminalisiert werden

Es soll eine zusätzliche Steuer erhoben werden auf Hundehaltung und Hundezubehör. Da durch die Wirtschaftskrise große Teile der Bevölkerung verarmt sind, wird diese Hundesteuer dazu führen, dass nun noch mehr Tiere vermehrt ausgesetzt werden.

Das neue Gesetz bringt die Tiere in große Gefahr, entbehrt jeder wissenschaftlichen Basis und zerstört jeglichen Prozess des Fortschrittes, der im griechischen Tierschutz gemacht wurde. Wenn dieser Gesetzentwurf vom Parlament akzeptiert wird, werden Massentötungen ermöglicht, während Bürger und Tierschützer bei diesen Tötungen einfach hilflos zusehen müssen.

Eine ausführliche Kritik gibt es hier. Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz protestiert auf das Schärfste gegen diesen Gesetzentwurf. Nicht nur dass er gegen EU-Richtlinien verstößt, er ist auch an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten!

Update: Nach massiven Protesten wurde der Gesetzesentwurf vorerst zurückgenommen. Er wird regulär 30 Tage später wieder vorgelegt. Inwieweit er abgeändert werden wird oder die skandalösen Vorgaben durch die Hintertür doch realisiert werden, bleibt abzuwarten.

Hier ist der Gesetzentwurf zu lesen: