Große Untersuchung der EU-Schweinehaltung: furchtbare Zustände

ECFA hat von März-September 2008 insgesamt 60 repräsentative Schweinebetriebe in 5 EU-Staaten besucht und flächendeckend Gesetzesübertretungen festgestellt.

Bei einer Studie der Zustände in den Schweinebetrieben der EU wurden überall tierquälerische Bedingungen und Gesetzesübertretungen gefunden. Die allermeisten Zuchtsauen leben in engen Gitterkäfigen, sodass sie sich nicht einmal umdrehen können. Die allermeisten Mastschweine sind in enge, überfüllte Buchten mit Vollspaltenböden ohne Stroh gesperrt.

Konkret wurde gefunden:

  • Fast 100% der Schweine hatten routinemäßig kupierte Schwänze – obwohl das in der EU verboten ist!
  • Sehr viele Betriebe hatten kein Beschäftigungsmaterial – obwohl das in der EU für seit 2003 gebaute Betriebe vorgeschrieben ist!
  • Weiterhin werden trächtige und säugende Zuchtsauen in Kastenstände gesperrt – in der EU noch bis 2013 erlaubt!

Die Studie wurde über einen Zeitraum von 6 Monaten (März – September 2008) durchgeführt und umfasste 5 EU-Staaten und insgesamt 60 Schweinebetriebe: 19 in Deutschland, 10 in Ungarn, 9 in Holland, 11 in Spanien und 11 in England. Der VGT hat bereits 2006 in Österreich eine große Studie mit 125 untersuchten Schweinebetrieben durchgeführt, und ähnliche Ergebnisse gefunden, siehe: http://www.vgt.at/schweine. Auf Basis der Resultate dieser beiden Studien ruft die ECFA die EU-Kommission und die Regierung von Österreich dazu auf, die EU-Richtlinien zu erfüllen und insbesondere sicherzustellen, dass den Tieren Beschäftigungsmaterial zur Verfügung gestellt wird, und dass die Schwänze der Ferkel nicht mehr routinemäßig kupiert werden. Sowohl die EU-Richtlinien als auch das österreichische Tierschutzgesetz müssen verschärft werden, um das Leid der Schweine zu verhindern.

Unser Kommentar: Alte Rede – wir brauchen ein EU-weites Verbandsklagerecht für Tiere. Und wer Tierquälerei begeht, gehört hinter Gitter!