Grünes Licht für Tierexperimentatoren

Wieder einmal wird der profitorientierten Pharma- und Tierquallobby Tür und Tor geöffnet. Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hannover die gentechnische Baugenehmigung für den Bau eines Tierversuchslabors in Hannover erhalten. Somit gilt auch die Genehmigung des Städtischen Bauamts für das 35 – 40 Millionen-Euro-Projekt als erteilt. Eine aufschiebende Wirkung dieser Genehmigungen wäre nur durch bis Mitte August einzureichende Klagen der Anwohner gegeben.

Ungeachtet jahrelanger massiver Bürgerproteste will Boehringer ein Forschungszentrum für „Nutztier“-Impfstoffe bauen, das zudem mitten in einem Wohngebiet errichtet werden soll. An dort in einer Mastanlage gehaltenen Schweinen und später auch Rindern werden Tierimpfstoffe entwickelt, die zu noch exzessiverer Massentierhaltung beitragen sollen. Die Kosten für diese Impfstoffe werden Gewinne in riesiger Millionenhöhe in Boehringers Kassen spülen.

Zuvor scheiterte der Pharmakonzern Ingelheim mit diesem Bauvorhaben in Tübingen. Dort hatten Ende 2006 Bürgerproteste die Ansiedlung des Tierversuchslabors verhindert. Bürgerproteste in Hannover richten sich auch hier nicht nur gegen derartige Tierversuche, sondern sehen auch unkalkulierbare Gefahren durch Experimente mit genmanipulierten Viren vorprogrammiert.

Es ist nicht zu verstehen, dass die Politik ihre Verpflichtung zum Schutze von Mensch und Tier nicht ernst nimmt. Sie sollte nun endlich einer wissenschaftlich sinnvolleren tierversuchsfreien Forschung den Vorrang einräumen.

Marita Adler
Partei Mensch Umwelt Tierschutz
Bundesgeschäftsstelle, Abteilung Presse-Arbeit
Fritz-Schumacher-Weg 111, 60488 Frankfurt/Main