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Hasenpest im Kreis Düren

Pressemitteilung des Landesverbandes NRW / 02.05.2018

Rund ein Jahr ist es her, dass die Jäger in NRW den starken Rückgang der Feldhasen-Population beklagten.

Der Feldhase wird bereits zu den gefährdeten Tierarten gezählt. Dennoch wurde im Jagdjahr 2016/2017 laut Ministerium eine Strecke von über 44.000 Tieren dieser Art in NRW gelegt.

Nun wurde vor wenigen Tagen über einen Fall von Hasenpest im Kreis Düren berichtet, einer Infektionskrankheit, die auch auf den Menschen übertragbar ist.

Das Landesamt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz empfiehlt den Jägern, aktuell ganz besonders die Hygienemaßnahmen beim Ausweiden und Verarbeiten von Wildfleisch zu beachten, Hasenfleisch gut durchzubraten.

Reiner Bent, Landesgeschäftsführer der Tierschutzpartei NRW, selber wohnhaft im Kreis Düren reagiert auf diese Empfehlung empört: „Den Jägern nahezulegen, beim Abhäuten und Ausweiden gefährdeter Tierarten Handschuhe und Mundschutz zu tragen kann nur ein makaberer Scherz sein! Statt den Jägern noch Kochtipps zu geben, muss das Ministerium eine ganzjährige Schonzeit für den Feldhasen anordnen. Der rückläufige Bestand ist alarmierend!“

Bent, auch aktiv im „Arbeitskreis Jagd und Angeln“ der Partei Mensch Umwelt Tierschutz, warnt ebenfalls davor, die Hasenpest nun zur Panikmache zu nutzen und zur Jagd auf erkrankte Tiere zur Verhinderung von Ausbreitung zu blasen.

„Besonders in der Brut- und Setzzeit sind kranke und verletzte Tiere eine wichtige Nahrungsquelle für Kleinprädatoren. So wird die Hasenpest auch auf ganz natürlichem Weg eingedämmt, dafür benötigt es keinen Jäger! Um endlich wieder ein natürliches Gleichgewicht herzustellen, muss die Jagd auf den Feldhasen komplett ausgesetzt werden. Außerdem benötigen wir eine mindestens einjährige Schonzeit für den natürlichen Feind des Hasens,wie Fuchs und Waschbär.“

Man werde sich an die zuständigen Behörden wenden, gibt Reiner Bent bekannt.

Kontakt:
Sandra Lück
Tel.: 0177 1795420