Dass Einwegverpackungen massiv der Umwelt schaden und weltweite Müllberge immer weiter wachsen lassen, sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Nun fokussiert sich die Wissenschaft jedoch auf die möglichen Gesundheitsrisiken der immer noch beliebten To-Go-Becher. Kommen diese in Berührung mit heißem Wasser, so setzen sie Billionen Partikel von extrem kleinem Mikroplastik (Nanoplastik) frei. Laut aktuellen Untersuchungen des National Institute of Standards and Technology (NIST) sind diese so fein, dass es womöglich in menschliche Zellen eindringen und dort massiven Schaden anrichten könnten. Die Ursache: Die handelsüblichen To-Go-Becher sind innen mit einer flexiblen Kunststofffolie (LDPE) beschichtet, um ein zu schnelles Aufweichen und so ein Auslaufen der Getränke zu verhindern.
Forschende unterteilen Kunststoffteilchen in zwei Gruppen ein: Mikro- und Nanoplastik. Mikroplastik ist kleiner als fünf Millimeter und kann mit bloßem Auge gesehen werden, während Nanoplastik kleiner als ein Millionstel Meter (ein Mikrometer) ist. Das ist so winzig, dass ein Standardmikroskop nicht ausreicht, um sie zu erkennen. Längerfristige Folgen des Plastiks im Körper sind noch nicht abzusehen, die Tatsache, dass die gefundenen Nanopartikel aber so klein sind, dass sie in die Zellen eindringen und möglicherweise ihre Funktion stören könnten, beunruhigt die Forschenden massiv. Dabei wird Mikro- und Nanoplastik nicht nur To-Go-Becher – sondern auch von Kochbeutel für Reis, Einweggeschirr, Fertiggerichte, die direkt in ihren Schalen oder Bechern zubereitet werden, abgegeben.
(se)