Höchste Zeit zum Handeln…

Die Tierschutzpolitik in Deutschland verdient nicht den Namen Tierschutz!

In diesem Monat (Oktober 2009) wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Tierversuchsstatistik für 2008 vorgelegt. Daraus geht hervor, dass im Jahr 2008 die Tierversuchszahlen kontinuierlich angestiegen sind. Es wurden im Namen der Wissenschaft 2.692.890 Millionen Tiere verbraucht. Das sind 3,2 % mehr als im Vorjahr. Erinnert man sich hoffnungsvoll zurück, war es doch Deutschland , welches im Jahr 2002 als erstes Land in der EU den Tierschutz ins Grundgesetz aufgenommen hat. Tierschutz wurde somit zum Staatsziel erhoben. Sieht man sich aber die steigenden Tierversuchszahlen an – im Jahr 1996 waren es laut Statistik 1,5 Millionen Tiere, dann wurde bis heute das Staatsziel Tierschutz auf diesem Gebiet völlig außer acht gelassen. Und was soll man schon von einer Regierung halten, die sich nicht an ihre eigenen Gesetze und Ziele hält?

Weitere Informationen: www.bmelv.de

Ein weiterer Skandal ist, dass die umstrittenen Versuche an Affen an der Universität Bremen nach einer gerichtlichen Entscheidung vorläufig weitergehen können. Als Grund teilte das Bremer Verwaltungsgericht mit, dass eine Unterbrechung der Affenversuche zu einem „irreparablen Schaden“ der Grundlagenforschung führen würde. Dieser Vorgang stößt bundesweit auf Interesse, weil es die Frage aufwirft, welches Recht Vorrang hat: das Recht auf Forschungsfreiheit oder der im Grundgesetz als Staatsziel verankerte Tierschutz?