Der Rassehundewettbewerb Mops am Samstag Halle 6, Ring 8 um 13:16 Uhr und die Sieger bei den Französischen Bulldoggen bereits um 10:00 Uhr in Halle 8, Ring 32. So lesen sich nur zwei Beispiele im Veranstaltungs-Zeitplan. Am kommenden Wochenende gastiert wieder die „Hund&Pferd“ in den Dortmunder Westfalenhallen. Dem Publikum werden dabei wieder einmal in einer Halle die Bewertungsringe für Qualzuchten mit Atem- oder Augenproblemen geboten, um dann über den „Löseplatz“ mit Plastikrasen zu den Pferdeshows in „Gala-Qualität“ zu gelangen.
Zur Rückkehr der „familienfreundlichen Messe“ nach drei Jahren Pause findet der NRW-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat für die Europawahl Sebastian Everding mehr als einen grundsätzlichen Kritikpunkt: „Durch die Veranstaltenden werden die rund 26 Prozent mehr Meldungen von Rassehunden zu den Wettbewerben freudig kommuniziert, sowie die extra aus Australien und den USA anreisenden Tiere – Hier treffen also Tierleid und unnötiger C02-Ausstoß direkt zusammen!“ so Everding und ergänzt: „Positiv hervorzuheben sind die umfangreichen Hinweise zur Tierschutzverordnung sowie die Augenuntersuchungen zur Messe, diese stellen für mich aber genauso ein Feigenblatt dar wie der Mischlingswettbewerb, denn eine jährliche klinische Untersuchung hat bislang noch keine der eklatanten Probleme der Hundezucht gelöst und wird es auch nicht!“.
„Aber auch beim Showprogramm stellen sich wohl allen Menschen die Nackenhaare auf, die sich für Tierrechte und gegen die Ausbeutung in der Unterhaltungsindustrie einsetzen: So ziehen Shire-Horses in der Gladiatoren-Show Kampfwagen durch die Arena in Halle 3 – Hier schließt sich nahtlos der Kreis zu den Pferde-Feuershows im Jahr 2019“ so Everding abschließend.
Es bleibt die Frage: Müssen immer spektakulärere und riskantere Shows mit Tieren als Akteuren für den Nervenkitzel der „Tierfreunde“ in der Halle stattfinden?