Qualvolles Hundeschlachtfest in Yulin / China

Pressemitteilung / 24.06.2015

Wieder sind es Traditionen, die Menschen für sich in Anspruch nehmen, um Tierleid zu rechtfertigen. So inflationär, wie wir in Deutschland mit der Massentierhaltung umgehen, so betreiben auch Händler in Yulin im Süden Chinas das Geschäft mit dem Schlachten der Hunde. Für einen Westeuropäer kaum nachvollziehbar, werden dort zur Mitsommerzeit bis zu 10.000 Hunde für einen kleinen Gaumenkitzel bei lebendigem Leib gekocht, gebraten oder mit dem Gift Zyanid getötet. Man kann sich die Qual dieser Tiere gar nicht vorstellen.

Viele überleben den Transport nicht, andere leiden an Tollwut, einer auch für den Menschen gefährliche Erkrankung. Von Krankheitserregern, die durch den Genuss des Hundefleisches auch auf die Menschen übertragen werden, ganz zu schweigen.

Wer jetzt aber das Urteil über die Menschen in Südchina fällen möchte, der irrt gewaltig. Der Widerstand gegen das Töten der Hunde wächst. Menschen in 15 chinesischen Städten gingen auf die Straße, um gegen dieses Ereignis zu demonstrieren. Eine Chinesin wurde aktiv, um so viele Hunde wie möglich mit eigenen finanziellen Mitteln zu retten. Die Bilder auf Facebook sind bewegend!

Die allumfassende Frage des Ganzen ist jedoch, warum wir die einen streicheln und die anderen schlachten? Kein Tier hat es verdient, für den Genuss der Menschen zu sterben, sei es Hund, Katze, Schwein, Rind, Schaf oder Geflügel. Bevor man also mit dem Finger auf die Menschen in Südchina zeigt, für die ein Hund nichts anderes ist, als für unsere Gesellschaft beispielsweise ein Schwein, sollte man seine eigene Ernährung überprüfen.

Luise Wenkheimer / Mitglied im Bundesvorstand der Partei Mensch Umwelt Tierschutz