Sandra Lück

Hundetötung in der Ukraine?

Stellungnahme unseres BAKs Praktischer Tierschutz

Aktuell erhitzen Nachrichten rund um den Eurovision Song Contest (ESC) die Gemüter der Tierschützer.

Viele verschiedene Petitionen wurden ins Leben gerufen, in denen ein Verbot der Tötung von Straßenhunden in Kiew für die Medienveranstaltung gefordert wird, schlimme Bilder von vergifteten und erschlagenen Hunden machen die Runde und weisen auf angebliche Massentötungen hin.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz wurde vielfach gebeten, die Verantwortlichen zu kontaktieren und den Bürgermeister von Kiew aufzufordern, den Auftrag zur Reinigung der Stadt von Straßentieren zurückzuziehen, Petitionen zu teilen und etwas zu unternehmen.

Unser Bundesarbeitskreis praktischer Tierschutz befasst sich bereits seit langer Zeit mit den verschiedenen Auflagen und Gesetzen zur Tötung von Heim- und Straßentieren innerhalb der EU, sowie in Drittländern.

Über die Recherchen und Kontakte zu Aktiven im Ausland, so auch in der Ukraine, bezieht der BAK nun Stellung:

Natürlich werden auch in der Ukraine Hunde von sogenannten privaten Dog-Catchern gejagt, gefangen, getötet. Dies geschieht das ganze Jahr über, wie in vielen anderen Ländern. Es gibt jedoch keinen städtischen Auftrag zur Tötung für den ESC.

Das ist eine Fehlinformation!

Der Bürgermeister von Kiew hat nie die Tötung beauftragt, auch kein anderes städtischesOrgan.

Bilder und Videos, die aktuell im Umlauf sind, um die angebliche Massentötungen vor Ort zu zeigen, stammen hauptsächlich aus Rumänien oder aus dem Jahr 2012, als es den tatsächlichen Auftrag zur Reinigung für die Fußball-EM gab.

Die Menschen werden aktuell nicht nur gegen die ukrainische Regierung aufgestachelt, was für den Tierschutz vor Ort und die Verhandlungen mit den städtischen Verantwortlichen fatale Folgen haben kann. Außerdem werden aktuell auch Spendengelder mit dem angeblichen Kampf gegen die Massentötungen generiert.

Vereine wie beispielsweise PAWU – Protect Animals With Us e.V. , die in der Ukraine tätig sind, oder gar prominente Tierschützer, wie Maja Prinzessin von Hohenzollern, die gute Kontakte zu Herrn Klitschko pflegt, versuchen bereits verzweifelt über die Tatsachen aufzuklären, bislang jedoch scheinbar ohne Erfolg. Die Berichte werden immer schauderhafter .

Es ist inzwischen die Rede von bis zu 30.000 Tieren, die rund um den Veranstaltungsort getötet werden sollen.

In ganz Kiew gibt es jedoch keine 2000 Straßenhunde mehr!

Wir bitten alle Tierschützer, die nun ihr Augenmerk auf die Ukraine gerichtet haben, die Falschinformationen zum ESC nicht
weiter zu verteilen und besonders achtsam zu sein, an wen sie ihr Geld spenden.

Es gibt viele Vereine mit tollen Impf- und Kastrationsprojekten vor Ort, die auf Unterstützung angewiesen sind. Bitte setzen Sie auf serlöse Recherchearbeit!“

Sandra Lück / Leiterin BAK Praktischer Tierschutz