Internationaler Frauentag 2018

Frauen müssen endlich gleichgestellt werden

 

Wussten Sie eigentlich, dass in allen Hollywood-Filmen, der Anteil weiblicher Sprechanteile nur rund 22 % beträgt? Und dies mit abnehmender Tendenz, weshalb diese Quote in den 30er Jahren sogar höher war als heute. Die meisten Frauen sind in Filmen stumm. Der Anteil weiblicher Protagonisten beträgt nur 12 %, obwohl Frauen in der realen Welt über 50 % ausmachen. Den meisten Filme-Fans wird das gar nicht aufgefallen sein bislang. Genauso wenig, wie der Umstand, dass Frauen weniger verdienen oder viel seltener Führungspositionen in der Wirtschaft einnehmen.

Frauen erhalten weniger Geld für gleiche Arbeit

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz kritisiert heute zum „Internationalen Frauentag“, dass das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern nach wie vor sehr groß ist. In Deutschland sogar größer als im internationalen Durchschnitt! Eine vollbeschäftigte Frau verdient mit einem mittleren Einkommen hierzulande rund 17 Prozent weniger als ein Mann, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2017 mitteilte. Rechnet man die Teilzeitbeschäftigten mit, ist der Abstand (gender pay gap) nochmal größer, nämlich 21 Prozent. Ein Teil dieses Unterschieds lässt sich erklären durch schlechter bezahlte Berufe und Karriere-Unterbrechungen zugunsten von Familienzeiten, die nach wie vor vorwiegend von Frauen genommen werden. Es gibt zudem einen nicht erklärbaren Anteil, der darauf hindeutet, dass psychosoziale und kulturelle Gründe vorliegen. Die Aufgabe von Politik, Wirtschaft, Rechtsprechung und Gesellschaft ist es, diese Ursachen anzupacken und eine echte Gleichstellung der Geschlechter anzustreben.

Wenige Frauen in Führungspositionen

In den Vorständen deutscher Unternehmen sind Frauen ebenfalls nach wie vor in der Minderheit. In den DAX-notierten Konzernen sind nur 20 % der Positionen in weiblicher Hand. Über 40 % der Konzerne haben gar keine Frau im gesamten Vorstand. Noch gravierender sind die Zahlen in den Unternehmen der Indizes TecDAX, MDAX und SDAX, so dass sich ein durchschnittlicher Frauenanteil in den Vorständen aller börsennotierten Firmen von lediglich 7 % ergibt!

Frauenanteil im Bundestag geringer als früher

Im Bundestag hat der Frauenanteil in der aktuellen Legislaturperiode sogar abgenommen im Vergleich zu den vorherigen. Insbesondere der Einzug der AfD trug dazu bei, dass nur noch 30,7 Prozent der Abgeordneten Frauen sind. Im internationalen Vergleich steht Deutschland damit sehr schlecht da. Würde die Partei Mensch Umwelt Tierschutz in den Bundestag einziehen, würde sie den Frauenanteil anheben können, da unsere Mitglieder zu 68 % Frauen sind und der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder und Kandidierenden stets sehr hoch ist. Die brandenburgische Landesliste zur Bundestagswahl war beispielsweise von allen angetretenen Parteien die mit dem höchsten Anteil von Frauen.

Grausame Beschneidung von jungen Frauen

Zudem erinnern wir daran, dass weltweit bis zu 140 Millionen Mädchen und Frauen mit den Folgen der schmerzhaften Prozedur der Genitalbeschneidung leben. Jeden Tag werden bis zu 8000 Mädchen beschnitten, oft mit tödlichen Folgen. Gemeinsam mit dem UN-Bevölkerungsfonds und der Weltgesundheitsorganisation treibt Unicef Projekte zur Aufklärung der betroffenen Frauen in diesen Ländern voran. Durch diese langjährigen Kampagnen konnten erste Erfolge verbucht werden; so z.B. im Senegal, wo im Jahr 1999 die Beschneidung verboten wurde. Aber bis zur kompletten Abschaffung dieses grausamen Rituals ist es noch ein langer Weg und die Bemühungen müssen fortgesetzt werden.

Wir setzen uns für das Ziel der vollständigen Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein. Im Berufsleben, in der Politik, in der Rechtsprechung, in der Kultur. In Deutschland, Europa und weltweit.