Internationalisierung der Tierschutzparteien – Treffen der europäischen Tierschutzparteien in Den Haag

DenHaagJuni2013Globales Denken und Handeln sowie eine Bündelung der Kräfte ist die einzige Antwort, wenn man gegen die globale Ausbeutung der Tiere vorgehen will. Der erste Schritt für eine internationale Zusammenarbeit der europäischen Tierschutzparteien fand bei einem Treffen vom 01.bis 03. Juni 2013 in Den Haag statt, zu dem die niederländische „Partij voor de Dieren“ eingeladen hatte.

Für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz waren der Vorsitzende Stefan Bernhard Eck und das Vorstandsmitglied Martina Szyszka in die niederländische Hauptstadt gereist.

Vertreter der Tierschutzparteien aus England, Dänemark, Italien, Portugal, Türkei und Spanien waren der Einladung ebenfalls gefolgt. In einem Workshop wurde über effektive Parteipolitik diskutiert, die Arbeit der 8 teilnehmenden Tierschutzparteien dargestellt und über konkrete Planungen hinsichtlich der Teilnahme an der Europa-Wahl 2014 beraten. Man war sich einig: Europa befindet sich in einer ökonomischen, ökologischen, sozialen und ethischen Krise, die alle Lebensbereiche betrifft, aber Tierschutz darf trotz allem nicht zur Nebensache der Politik werden. Es wurde auch deutlich, wie unterschiedlich die Situation in den verschiedenen Ländern ist, da das Bewusstsein für konsequenten Tierschutz in der Bevölkerung von Land zu Land verschieden ist.

Die Problemfelder der einzelnen Parteien sind ebenso unterschiedlich: Die italienische Partei befindet sich noch in der Aufbauphase und verfügt kaum über finanzielle Mittel; in Dänemark verhält es sich ähnlich. Die englische Partei hat nur eine geringe Mitgliederzahl, wird aber von vielen Organisationen und Aktivisten unterstützt. Spanien ist relativ gut aufgestellt und kämpft unter anderem vehement für die Abschaffung des Stierkampfes, der in diesem Jahr zum Kulturgut erhoben werden soll. Die in der Gründungsphase befindliche Tierschutzpartei der Türkei macht das dortige Parteiengesetz zu schaffen, man ist aber zuversichtlich, die Hürden zu nehmen. Portugal und Deutschland befinden sich auf einem guten Weg, sowohl was die Mitgliederzahl und die Parteifinanzen anbelangt. Da die holländische Partei seit 2003 zwei Sitze im Parlament und mehr als 12 000 Mitglieder hat, steht sie natürlich am besten da.

Weitere Treffen sind geplant, um die internationale Zusammenarbeit voranzutreiben.