Irrweg Tierwohl-Label

Nun ist es so weit: Das neue Tierwohl-Label ist auf dem Markt! Ab heute können Verbraucher nun ganz frei von Gewissensbissen ihr Fleisch im Discounter um die Ecke kaufen. Vier Stufen zeigen den Kunden an, wie gut das Tier gelebt hat, das sie nun ethisch völlig unbedenklich verspeisen. Bei der Bewertung der Lebensqualität werden die Faktoren Platz im Stall, Beschäftigungsmaterial, Tageslicht- und Frischluftkontakt sowie Auslauf herangezogen.

Geht es den Tieren nun so viel besser durch die Einführung des Labels? Wohl kaum! Die Verbesserungen von Stufe zu Stufe sind minimal und die unwürdigen Bedingungen bleiben überwiegend bestehen. Das größte Problem liegt allerdings darin, dass das Fleisch zumeist ins Ausland exportiert wird oder an billige Fast-Food-Ketten, die das Tierwohl eher nicht im Blick haben. Zudem greifen doch viele zu den billigen Angeboten, auch Stufe zwei sei ja schon eine Verbesserung.

Es geht bei dem Tierwohl-Label im Grunde darum, den Verbrauchern das schlechte Gewissen zu nehmen und damit Profit zu schlagen. Ob dies den Tieren in irgendeiner Form wirklich hilft, bleibt sehr fraglich!