Jane Goodall äußert sich im Interview zum Bevölkerungswachstum

Jane Goodall, international vielfach geehrte Primatologin und 2002 von Kofi Annan zur UN-Friedensbotschafterin ernannt, sagt in einem Interview 2007: sie sieht im Bevölkerungsdruck das Problem, dass allen Klima- und Umweltproblemen zugrunde liegt und trotzdem in den internationalen Debatten tabuisiert wird. Religion(en) und Tradition stehen dieser einfachen Einsicht entgegen. Auch im Nationalpark Gombe (Tansania) schwindet der Lebensraum der Primaten.

In der westlichen Welt herrsche die Ansicht vor, die Menschen in den Entwicklungsländern empfänden Vorschläge zur Geburtenkontrolle als Bevormundung. Jane Goodall selbst habe die Erfahrung gemacht, dass in Afrika vor allem einheimische Familienplanungsteams sehr willkommen sind, wenn man den Leuten ganz konkret vor Ort die Folgen vieler Kinder für ihr eigenes Leben klar macht: früher bedeuteten viele Kinder Reichtum, da sie alle Land bewirtschaften und die Eltern versorgen konnten; heute bedeutet das Armut und Hunger, da nicht mehr genug Land vorhanden ist, um immer mehr Menschen zu ernähren. In ihrem Projekt „Tacare“ in Gombe spielt Familienplanung und Frauenbildung eine wichtige Rolle für ein Zusammenleben von Menschen, Tieren und Umwelt.