Keine Vergabe eines „Tierschutzlabels“ an Tönnies!

Petition

Das Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes ist die Antwort auf unzählige Berichte in den Medien über die skandalösen und grausamen Bedingungen in der Massentierhaltung und an Schlachthöfen. Es dient lediglich der Gewissensberuhigung der verunsicherten Verbraucher tierlicher Produkte. Es soll den Verkauf tierlicher Produkte weiter ankurbeln und den großen Fleischherstellern Geld in die Kassen spülen.

Der deutsche Tierschutzbund schreibt, Zitat: „ Solange die Gesellschaft die Zucht, die Haltung und den Tod von Tieren zu Ernährungszwecken als vernünftigen Grund akzeptiert, gilt es, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Situation der Tiere zu verbessern“.

Was ist ein Tierschützer?

Vorschriften zum Schutz der Tiere enthalten vor allem das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz (in den §§37 ff. BNatSchG). Als Mitgeschöpfe des Menschen erfasst das Tierschutzgesetz die Tiere. Erklärter Zweck des Tierschutzgesetzes ist es, das Leben und Wohlbefinden der Tiere zu schützen. Niemand darf daher einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Zur Erreichung dieses Zweckes enthält das Tierschutzgesetz Vorschriften über die Haltung, Betreuung und Ausbildung von Tieren (§§2, 3, 12 TierSchG), das Töten / Schlachten / Schächten von Tieren (§§4-4b TierSchG), die Tierversuche sowie über die Zucht und den Handel mit Tieren (§§11-11c TierSchG). Nach diesen Maßstäben ist auch ein „Fleischhersteller“ der sich an das Tierschutzgesetz hält, ein Tierschützer. Das Tierschutzgesetz ist ein „zahnloser Tiger“!

Was ist artgerechte Haltung?

Artgerechte Haltung bezeichnet eine Form der Tierhaltung, die sich an den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere orientiert und insbesondere auf die angeborenen Verhaltensweisen der Tiere Rücksicht nimmt. So versucht sie, vor allem im Unterschied zur Massentierhaltung, sich an die artspezifischen Bedürfnisse der Tiere anzupassen.

Sollte der deutsche Tierschutzbund sich nicht besser für ein Umdenken in der Bevölkerung bezüglich des Konsums tierlicher Produkte einsetzen? Sollte der Deutsche Tierschutzbund nicht besser pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Milch und Eier auf den Weg bringen und unterstützen? Kann es das Ziel sein, die Züchtung, grauenvolle Haltung, den grausamen Transport und schlussendlich die Tötung von fühlenden Mitlebewesen lediglich zu „verbessern“? Es ist unethisch, an den größten Fleischhersteller in Deutschland ein Tierschutzlabel zu vergeben! Der deutsche Tierschutzbund hat vom Landwirtschaftsministerium 1 Millionen Euro „Anschubfinanzierung“ bekommen für das Projekt des Tierschutzlabels.

Fakten Tönnies

16,4 Millionen Schweine und 405.000 Rinder: Die Tönnies-Gruppe, das größte deutsche Fleischunternehmen, hat im vergangenen Jahr mehr Tiere geschlachtet und mehr Geld umgesetzt als je zuvor. Das war eine Schlagzeile aus dem Jahr 2014 und ebenfalls im Schlachthofranking der ISN liegt Tönnies unangefochten auf Platz 1 (http://www.n-tv.de/panorama/Besuch-im-Hightech-Schlachthaus-article10402156.html)

Ein Betrieb, der 28.000 Schweinen täglich das Leben nimmt? 1700 in der Stunde? Wie kann es nun sein, dass ein solcher Betrieb ein „Label“ des Deutschen Tierschutzbundes erhält?

  • Hat nicht jedes Lebewesen ein Anspruch und Recht auf ein unversehrtes Leben?
  • Womit hat sich nun der Marktführer der Fleischproduktion ein Tierschutzlabel verdient?
  • Damit, dass die Tiere wahnsinnig lange Transportwege erleiden?
  • Damit, dass sie so günstig wie möglich „produziert“ werden?
  • Damit, dass sie in Gruppen in die Schlachtung laufen dürfen, weil es angeblich stressfreier für Tiere ist?

Diese Petition fordert: Keine Vergabe eines „Tierschutzlabels“ an Tönnies! (Generell sollte man die Vergabe eines „Tierschutzlabels“ für tierliche Produkte als fragwürdig betrachten!)

Gezeichnet: Sabine Wester / Adriane Schulz / Thomas Grunder