Klimaproteste weiten sich aus

Die Proteste der internationalen „Fridays for Future”-Bewegung reißen nicht ab. Für den Freitag dieser Woche (15.03.) sind weltweit über 450 Demonstrationen angesetzt. In über 50 Ländern werden Zehntausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum „Earth Strike“ auf die Straße gehen, um für die Zukunft dieses Planeten zu kämpfen. Sie fordern dazu auf, den Klimwandel endlich ernst zu nehmen und so schnell wie möglich die Emission von Treibhausgasen deutlich zu reduzieren.

Die Wissenschaft mahnt schon seit Jahrzehnten an, dass der ungebremste Ausstoß von CO2 zu einer exitenzbedrohenden Erderwärmung führt. Inspiriert von den Schülerprotesten sammelt nun auch die Organisation „Scientists4Future“ Unterschriften aus dem akademischen Bereich, um gegen den Klimwandel mobil zu machen. Auf ihrer Internetseite werden die 21 wichtigsten Fakten der aktuellen Krise noch einmal zusammengefasst. Wir stehen kurz vor einem ökologischen Kollaps.

Die deutsche Politik hingegen tut sich noch sehr schwer mit einer der Bedrohung angemessenen Klimapolitik und auch mit dem Aufbegehren der Jugend. Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint etwas ratlos, und vermutet hinter den Protesten russische Agitatoren. Die CDU warnt vor negativen Auswirkungen auf Lehr- und Klausurpläne. Auch aus den Reihen der AfD kommt natürlich Kritik am Einsatz der Schüler. Für diese Partei ist die Teilnahme an den Demonstrationen „Blaumachen“. Auf die Spitze trieb es wohl FDP-Chef Lindner, als er in einem Interview für die BILD-Zeitung den Schülern schlicht die Fähigkeit absprach, den Klimwandel zu verstehen.

Dass eine ganze Generation für Umwelt- und Klimafragen sensibilisiert ist und politisch aktiv wird, kann Martin Buschmann, Spitzenkandidat der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) zur Europawahl 2019, angesichts der drohenden Klimakatastrophe leicht nachvollziehen. Die „Fridays for Future”-Demonstrationen begrüßt er ausdrücklich. „Würden die Proteste in der Freizeit stattfinden, könnte die Politik einfach weiter wegschauen und so tun, als sei alles schon irgendwie in Ordnung. Dies ist die letzte Generation, die noch etwas gegen den Klimawandel tun kann. Wenn sie sieht, wie die Politik versagt, hat sie jedes Recht, sich lautstark einzumischen. Das ist ihr demokratisches Grundrecht.“